Bukarest (ADZ) – Energieminister Bogdan Ivan (PSD) hat nach der Explosion in einem Wohngebäude im 5. Bezirk angekündigt, dass Verantwortliche zur Rechenschaft gezogen werden. „Es wird sehr harte Strafen geben, für alle, die ihre Aufgaben vernachlässigt oder unrechtmäßig gehandelt haben“, sagte Ivan. Werden in einem Gebäude defekte Gashähne oder -zähler gefunden, müssen diese umgehend versiegelt und der Vorgang dokumentiert werden. Alle entsprechenden Protokolle und Fotos würden derzeit überprüft, sagte Ivan bei Antena 1. Noch am Sonntag haben Staatsanwälte die Gebäudeverwalterin vernommen. Offenbar sei ein Gashahn nach einem Defekt abgedreht und versiegelt, dann aber wieder eingeschaltet worden – die Ermittler wollen erfahren, wer das getan haben könnte. Die Verwalterin gab noch vor der Vernehmung an, es sei der Vertreter einer Servicefirma gewesen. Drei Menschen waren am Freitag ums Leben gekommen, 15 weitere wurden verletzt. Ein Schwerverletzter wurde nach Österreich ausgeflogen.
Das betroffene Gebäude ist schwer beschädigt und einsturzgefährdet. Das staatliche Bauinspektorat empfiehlt den kontrollierten Abriss der oberen Etagen. Dies könne jedoch erst nach Abschluss der strafrechtlichen Ermittlungen geschehen. Die Nachbargebäude, darunter ein Gymnasium, weisen keine Einsturzgefahr auf, wurden aber leicht beschädigt.
Nach Angaben des Bukarester Präfekten Andrei Nistor versorgt Distrigaz die umliegenden Häuser wieder mit Gas, nachdem die Leitungen vorübergehend abgestellt wurden. Fast 80 der über 400 evakuierten Personen sind derzeit in Hotels untergebracht. Viele zogen vorübergehend zu Verwandten. Die Stadt stellte zunächst knapp drei Millionen Lei bereit. Die Betroffenen erhalten zudem eine einmalige Hilfe von 1500 Lei, erklärte der kommissarische Oberbürgermeister Stelian Bujduveanu (PNL).





