Bukarest (Mediafax/ADZ) - Der unter NATO-Federführung entstehende internationale Raketenschutzschild nimmt konkrete Formen an. Am gestrigen Freitag wurde in Anwesenheit von Außenminister Lazăr Comănescu, Verteidigungsminister Mihnea Motoc und US-Botschafter Hans Klemm die Raketenabwehrbasis „Aegis Ashore“ bei Deveselu eingeweiht.
Die Einrichtung in der Nähe der oltenischen Ortschaft verfügt über einen leistungsfähigen Radar zur Erkennung feindlicher Flugkörper, Abfangraketen und Kommunikationsvorrichtungen. Nach ihrer Eingliederung in die NATO-Operationsstrukturen ist sie ab Januar 2016 als Teil ihres Raketenschutzschildes einsatzbereit. Falls nötig, soll er der Abwehr feindlicher Raketenangriffe dienen – insbesondere der Iran ist zuletzt in den Fokus der internationalen Aufmerksamkeit gerückt.
Erst am 10. Oktober hatte die aufstrebende Regionalmacht am Persischen Golf einen Test mit einer ballistischen Trägerrakete durchgeführt und sich dabei über eine Resolution des UN-Sicherheitsrates hinweggesetzt. Das hatte Besorgnis da-rüber ausgelöst, inwiefern sich das Land an das kürzlich unterzeichnete Atomabkommen halten werde. Dieses gestattet Teheran, Atomenergie ausschließlich für zivile Zwecke zu nutzen. Auch Russland beäugt den NATO-Schutzschild mit Misstrauen. Dieser soll nach jetzigen Planungen ab 2020 voll funktions- und einsatzfähig sein.