Politzoff wegen jüngster Unwetterwarnung

Strittig ist vor allem die Warnstufe Rot für die Hauptstadt

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Bukarest (ADZ) – Das Sturmtief „Barbara“, das in den letzten Tagen über den Südosten des Landes hinwegfegte, sorgt mittlerweile auch in der Politik für stürmische Zeiten: So fordert die rechtspopulistische AUR derzeit den Rücktritt von Katastrophenschutzchef Raed Arafat, dem sie gezielte Panikmache vorwirft: Vor allem in Bukarest, wo die Behörden angesichts der vom Wetteramt ausgerufenen Warnstufe Rot vorsorglich Schulen und Kindergärten schließen ließen, sei die angekündigte Apokalypse ausgeblieben, Katastrophenschutzchef Raed Arafat habe seine letzte Glaubwürdigkeit verspielt und daher seinen Hut zu nehmen, Rumänien dürfe nicht weiter „durch Furcht“ gelenkt werden, sondern benötige „Verantwortungssinn und Wahrheit“, wetterte AUR-Fraktionschef Mihai Enache. Im Gegenzug stellte der unter Beschuss genommene Katastrophenschutzchef klar, sich wohl kaum dafür entschuldigen zu müssen, „dass das Schlimmstfall-Szenario nicht eingetreten ist“. Seine Behörde erlasse schließlich keine Unwetterwarnungen, sondern entscheide im Anschluss bloß über eventuelle Vorbeugemaßnahmen, so Arafat. 

Der frühere USR-Chef und aktuelle Kandidat der Reformpartei im Bukarester Oberbürgermeisterrennen, Cătălin Drulă, argwöhnte indes, dass die Schulschließungen und sonstigen hektischen Präventivmaßnahmen dem kommissarischen Oberbürgermeister der Hauptstadt, Stelian Bujduveanu (PNL), wohl auch zur Imagepflege gedient haben könnten – er wittere „einen Hauch von Wahlkampf“ hinter den jüngsten vom Interims-Oberbürgermeister angeordneten Maßnahmen, sagte Drulă den Medien. Die Stadtverwaltung habe angesichts eines letzten Endes „normalen Regentags“ überreagiert und damit unter Beweis gestellt, dass ihr mehr an Imagepflege denn an einer effizienten Verwaltung liege, so Drulăs Fazit.