Bukarest (ADZ) – Das Innenministerium hat jüngst einen Gesetzentwurf zur Debatte gestellt, der eine Neuorganisierung der Tätigkeit und Struktur der Polizei-Akademie „Alexandru Ioan Cuza“ vorsieht. Der Gesetzentwurf zielt u. a. auf die Aufhebung ihrer umstrittenen Doktoratsschulen ab, nachdem die hier bestandenen Dissertationen sich in den letzten Jahren größtenteils als Plagiate erwiesen hatten – weswegen die Akademie den unrühmlichen Beinamen einer „Plagiatsfabrik“ für titelsüchtige Politiker erhielt.
Infolge der zahllosen Plagiatsaffären hatte Ex-Bildungsministerin Monica Anisie (PNL) schon letzten Oktober zwei Doktoratsschulen der Polizei-Akademie die Akkreditierung entzogen. Die Akademie selbst sorgte 2019 für einen Eklat sondergleichen, nachdem ihr Rektor und Prorektor die bekannteste Plagiatsjägerin des Landes, Emilia Șercan, wegen ihrer Enthüllungen mit dem Tode bedrohen ließ. Zu den prominenten „Kunden“ der „Plagiatsfabrik“ hatten u. a. der Bürgermeister des 3. Hauptstadtbezirks, Robert Negoiță, Ex-Bildungsminister Liviu Pop (PSD), der Chef der Justizinspektion, Lucian Netejoru, sowie ihr eigener ehemaliger Rektor, Adrian Iacob, gehört.