Bukarest (ADZ) - USR-Chefin und -Präsidentschaftsanwärterin Elena Lasconi hat überraschend bekannt gegeben, in puncto Präsidentenrennen gegebenenfalls zu einem Rückzieher zugunsten von Interims-Präsident Ilie Bolojan bereit zu sein – in der Politik sei schließlich „alles verhandelbar“. Auf einer in Târgoviște gestiegenen Pressekonferenz eröffnete die Reformpolitikerin zudem, von Regierungs- und PSD-Chef Marcel Ciolacu für Donnerstag zu einem informellen Gespräch gebeten worden zu sein – sie erlaube sich, ihm daher bereits vorab zu empfehlen, „umgehend mit der Unterschriftensammlung für Bolojan“ loszulegen, da der Koalitionskandidat Crin Antonescu immer mehr absacke. Was genau Ciolacu ihr am Donnerstag vorschlagen wolle, wisse sie zwar nicht, jedoch sei ausgeschlossen, dass sie auf einen Antritt im Präsidentenrennen zugunsten Antonescus verzichte. Für sie selbst sei weniger die eigene Kandidatur, sondern vor allem wichtig zu verhindern, dass „das Land von Irren oder Isolationisten geführt wird“, so Lasconi.
Die Klarstellung der USR-Chefin erfolgte vor dem Hintergrund einer zunehmenden Verunsicherung der PNL in puncto des bisherigen Koalitionskandidaten Antonescu – zum einen angesichts seiner Umfragewerte, die nach wie vor nicht die besten sind, zum anderen angesichts Victor Pontas Präsidentschaftsbewerbung, die von der PNL als ein Winkelzug der PSD gewertet wird, um mit diesem einen „Reservekandidaten“ im Rennen zu haben. Da sich die PSD aus Sicht vieler Liberaler nicht an die Abmachung über einen gemeinsamen Kandidaten gehalten hat, fordern zurzeit immer mehr liberale Politiker, von Crin Antonescu als Koalitionskandidat auf den letzten Drücker abzusehen und an seiner statt Ilie Bolojan ins Rennen zu schicken.