Bukarest (ADZ) - Nach Angaben von Premierminister Marcel Ciolacu (PSD) sollen hierzulande umgehend drei Zentren für Brandverletzte hochgezogen werden. In Temeswar sei der Spatenstich bereits erfolgt, in Neumarkt/Târgu Mureș werde er in wenigen Wochen erfolgen, während der Startschuss in Bukarest voraussichtlich ebenfalls im September fallen werde, versprach der Regierungschef.
Rumänien verfügt in seinen maroden staatlichen Krankenhäusern kaum über Spezialbetten für Brandopfer - laut Presse über bloß sechs, laut Gesundheitsminister Alexandru Rafila (PSD) über 34 - und zudem über kein einziges Zentrum zur Behandlung von Patienten mit großflächigen und tiefen Verbrennungen, weswegen diese immer wieder ins Ausland ausgeflogen werden müssen. So auch nach der jüngsten Tragödie in Crevedia – insgesamt zwölf schwerbrandverletzte Patienten werden gegenwärtig in Belgien, Italien, Deutschland, Österreich und Norwegen behandelt.
Vor diesem Hintergrund ließ sich Victor Ponta, frischgebackener Berater von Regierungschef Ciolacu, zu einer Aussage hinreißen, die der Berater des Gesundheitsministers, Gabriel Diaconu, prompt als „verlogen und unverantwortlich“ verriss: Der umstrittene Ex-Premier, der nach der „Colectiv“-Tragödie angesichts Dutzender in hiesigen Hospitälern verstorbenen Opfern zurückgetreten war, behauptete in einer Talkshow dreist, westliche Krankenhäuser würden bloß den Transfer jener Patienten genehmigen, die in „gutem Zustand“ seien, um absahnen bzw. dem rumänischen Staat „haushohe Rechnungen“ vorlegen zu können. Patienten in eindeutig „schlechtem Zustand“ würden derweil hierzulande belassen, „um zu sterben“, so Ponta, demzufolge der Fall Crevedia verdeutliche, dass Rumänien aus der „Colectiv“-Affäre „nichts gelernt“ habe.