Sofia (ADZ/dpa) - Regierungschef Nicolae Ciucă (PNL) hat am Wochenende in der bulgarischen Hauptstadt der Inbetriebnahme einer für die Unabhängigkeit der EU von russischem Erdgas wichtigen Pipeline zwischen Bulgarien und Griechenland beigewohnt. Bei der Einweihung der Gas-Pipeline waren auch EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen sowie die Präsidenten von Aserbaidschan, Nordmazedonien und Serbien – Ilham Alijew, Stevo Pendarovski und Aleksandar Vucic – und neben Ciucă auch der griechische Premierminister Kyriakos Mitsotakis zugegen.
EU-Kommissionschefin von der Leyen betonte zum Auftakt der Zeromonie, dass damit „eine neue Ära für Bulgarien und Südosteuropa“ beginne, da das Projekt „Freiheit von der Abhängigkeit vom russischen Gas“ bedeute. Premierminister Ciucă hob seinerseits hervor, dass das Projekt „wesentlich“ für die Energiesicherheit sowohl Europas als auch unseres Landes ist – für letzteres stelle die neue Gasverbindung einen „Wendepunkt“ in puncto Zugang zu „alternativen Gasquellen“ dar.
Die 182 Kilometer lange Gas-Pipeline zwischen der nordgriechischen Stadt Komotini und dem mittelbulgarischen Stara Sagora, deren Bau von der EU mit 250 Millionen Euro unterstützt wurde, hat eine Kapazität von drei bis fünf Milliarden Kubikmetern Gas im Jahr. Sie bindet Bulgarien an die Trans Adria Pipeline (TAP) an, die Erdgas von Aserbaidschan über die Türkei nach Griechenland und weiter nach Italien leitet.
Am Rande der Zeremonie führte Regierungschef Ciucă auch bilaterale Gespräche – und zwar mit dem bulgarischen Staatspräsidenten Rumen Radew, seinem bulgarischen interimistischen Amtskollegen Galab Donew, dem aserbaidschanischen Staatchef Ilham Alijew sowie mit dem griechischen Premierminister Kyriakos Mitsotakis.