Bukarest (ADZ) – Regierungschef Ilie Bolojan (PNL) will die hauptsächlich wegen der Einwände der PSD verschleppte Bukarester Oberbürgermeisterwahl nun doch noch ansetzen: Er werde den Koalitionspartnern im Laufe der Woche entweder den 30. November oder den 7. Dezember als Termin vorschlagen, eröffnete Bolojan am Wochenende im Gespräch mit dem öffentlich-rechtlichen Hörfunksender. Die PSD habe bisher stets darauf bestanden, dass jeder Koalitionspartner seinen eigenen Kandidaten ins Wahlrennen schicke – er sehe kein Problem darin, diesem Wunsch zu entsprechen, selbst wenn dieser als solcher im Koalitionsvertrag überhaupt nicht vermerkt worden sei. Wichtig und im Interesse der Hauptstadteinwohner sei es letztlich, die Bukarester Teilwahl endlich durchzuziehen, sagte Bolojan.
Zurzeit steht der Hauptstadtverwaltung Interims-Oberbürgermeister Stelian Bujduveanu (PNL) vor, den Nicușor Dan nach seiner im Mai erfolgten Wahl zum Staatspräsidenten kommissarisch mit seiner Nachfolge betraut hatte. De facto hätte das Bukarester Oberbürgermeisterrennen bis zum 3. September angesetzt werden müssen, da der für Teilwahlen geltende Rechtsrahmen eine 90 Tage-Frist vorsieht, die indes infolge des herben Widerstands der PSD nicht eingehalten werden konnte – die PSD bestand nämlich auf einer bis kommendes Frühjahr vertagten Teilwahl, während PNL und USR sich für ein Wahlrennen noch im diesem Spätherbst aussprachen. Die PSD war zudem bemüht, einen Kandidaten der bürgerlichen Mitte bzw. der PNL und USR partout zu verhindern und forderte daher entweder einen „gemeinsamen Kandidaten der Koalition“ oder eben separate Kandidaten der PSD, PNL und USR – eine Bedingung, die der Premierminister nun offenbar gewillt ist zu akzeptieren.





