Bukarest (ADZ) - Bei einer Tagung des PSD-Landesrates hat Premier Victor Ponta am Dienstag in Craiova seine Präsidentschaftskandidatur nun endlich formell angekündigt. Die etwa 5000 Anwesenden billigten die Aufstellung des Partei- und Regierungschefs einstimmig, nun muss der PSD-Spitzenkandidat noch auf einem Parteitag abgesegnet werden.
In seiner Rede verwies der Premier auf seinen kurz davor erfolgten, medienwirksamen Besuch zweier hochwasserbetroffenen Ortschaften im Kreis Gorj – Gott habe es so gewollt, dass er seinen Wahlkampf „inmitten der Menschen in Novaci und Bengeşti (…), der heldenhaften Bergretter, Gendarmen und Feuerwehrleute“ starte. Er sei sich sicher, im November den Wahlsieg davonzutragen, und auch, dass seine „Amtszeit genau wie heute“ verlaufen werde – „an der Seite der Menschen, ihrer Sorgen und Probleme“.
Er wolle kein Präsident „der Institutionen“, sondern „der Menschen“ und insbesondere „aller Rumänen“ sein. Auch sei das Datum seines Wahlkampfauftakts kein Zufall, sagte Ponta unter Verweis auf das vor zwei Jahren angestoßene Amtsenthebungsverfahren gegen den Staatschef und die darauffolgende Staatskrise – nach wie vor gelte für ihn das Motto „Wechsel durch und durch“, das „Regime Băsescu“ und dessen Spuren müssten vollends beseitigt werden. Publikum und Wählerschaft beschwor der Premier, „stolz“ auf ihr Land zu sein – es sei auf der ganzen Welt geachtet und für viele inzwischen ein „Erfolgsmodell“.
Mit nationalistisch gefärbter Rhetorik verwies Ponta sodann durch die Blume auf die ethnische Angehörigkeit und Glaubenszugehörigkeit seines potenziellen Hauptwettstreiters Klaus Johannis, ohne diesen namentlich zu nennen: Er selbst wolle als orthodoxer Gläubiger die Rumänisch-Orthodoxe Kirche und die anderen Kulte seiner Unterstützung versichern, Rumänien sei schließlich „das Land aller, unabhängig ihrer Glaubenszugehörigkeit“, weshalb es auch „kein Problem“ sei, „wenn ein Präsidentschaftskandidat nicht rumänisch-orthodox ist“. Doch wolle er nicht, dass „Rumäne oder ein Orthodoxer im eigenen Land“ zu sein, zum „Manko“ und ihm als solches angehängt werde. Seine Rede schloss Ponta mit Versen aus einem Lied des lokalen Folksängers Tudor Gheorghe: „Hier ist mein Land, mein rumänisches Volk, hier will ich leben und sterben“.