Rumänien engagiert sich weiter im türkischen Katastrophengebiet

Gesundheitsminister: Hunderte Ärzte melden sich freiwillig

Katastrophenschutzchef Raed Arafat | Archivfoto: gov.ro

Bukarest (ADZ) - Die nach den starken Erdbeben in die Türkei entsandten rumänischen Such- und Rettungsteams bleiben im Einsatz – das erklärte der Leiter des Katastrophenschutzdienstes ISU Raed Arafat nach Meldungen, denen zufolge die deutschen und österreichischen Retter aufgrund mutmaßlicher Sicherheitsrisiken ihre Operationen in der Provinz Hatay unterbrochen hatten. Laut Arafat gebe es zwar vereinzelt Fälle, wo Ortsbewohner sich nicht an die Regeln halten, doch seien die rumänischen Retter von Gendarmen bewacht. Ein Abzug sei nicht im Gespräch, man sei sogar angefragt worden, noch eine Weile zu bleiben, so Raed Arafat. Medienberichten zufolge seien der Türkei aus Rumänien Such- und Rettungspersonal, Ärzte vom Notfalldienst SMURD, sowie Spürhunde privater Vereine zur Verfügung gestellt worden, die vor Ort vom türkischen Katastrophenschutz AFAD koordiniert werden.

Laut Gesundheitsminister Alexandru Rafila haben sich inzwischen „bestimmt mehr als 500“ Ärzte aller Fachbereiche freiwillig gemeldet, um den Menschen in der Türkei zu helfen und auch Arzneimittelhersteller schicken bereits „bedeutende Mengen“ an Medikamente. Die Ärzte stehen bereit, können jedoch nur auf Anforderung der türkischen Behörden entsandt werden, die bis dato aussteht, sagte Rafila in einem Interview mit news.ro am Sonntag. Ihm zufolge haben zudem große Notfallkrankenhäuser in Bukarest Platz für die Behandlung verletzter Erdbebenopfer geschafft.

Züge mit mehreren Tausend Zelten, Betten und Matratzen aus den Beständen der sogenannten Romanian Shelter Capacity des europäischen Zivilschutzes RescEU sind am Wochenende in Richtung Türkei abgefahren und auch Flugzeuge mit Unterstützungsmaterial erreichten die Katastrophengebiete.