Bukarest (ADZ) - Sollten Kampfjets, die der Ukraine übertragen wurden, für ihren Einsatz vom Gebiet Rumäniens, Polens oder der Slowakei abheben, werde Moskau dies als Beteiligung dieser Länder am Konflikt in der Ukraine bewerten und zu einer Antwort gezwungen sein – diese Aussage traf in Wien der Chef der russischen Delegation für Fragen der militärischen Sicherheit und Waffenkontrolle, Konstantin Gawrilow, laut übereinstimmenden Medienberichten aus Russland.
Gawrilow soll dabei offenbar auf einen Kommentar der Sprecherin des russischen Außenministeriums, Maria Sacharowa, abgestellt haben. Sie hatte im Vorfeld behauptet, dass angesichts der Zerstörung signifikanter Teile der Infrastruktur ukrainischer Luftstützpunkte eine hohe Wahrscheinlichkeit bestehe, dass F16-Maschinen, die NATO-Länder der Ukraine abtreten, ihre Einsätze vom Gebiet Polens, der Slowakei und Rumäniens fliegen werden.
Gawrilow warf in Wien den „USA und ihren Satelliten“ vor, „Sicherheitsbedrohungen an den Westgrenzen Russlands zu schaffen“.
Russland setzt solche Drohungen im Zusammenhang mit den F16-Jets, die der Westen der Ukraine liefern will, nicht zum ersten Mal ab. Wie auch die vom Westen gelieferten Panzer werden „auch die F16 brennen“, warnte Präsident Wladimir Putin im Frühsommer. Sollten die Maschinen außerhalb der Ukraine stationiert sein und an Kampfhandlungen teilnehmen, werde Russland prüfen, wie und wo es gegen die Geräte zuschlägt, fügte er laut BBC hinzu.
Auf dem südrumänischen Fliegerstützpunkt Borcea bei Fetești hatte Mitte November ein europäisches Trainingszentrum für Kampfpiloten geöffnet, wo neben NATO-Personal auch Angehörige der ukrainischen Luftwaffe an F16-Jets ausgebildet werden sollen. Die Niederlande hat bereits Übungsflugzeuge geschickt.