Bukarest/Sofia/Wien/Budapest (ADZ) - Rumäniens Schengen-Vollmitgliedschaft scheint nach zweijähriger Blockade Österreichs endlich in greifbare Nähe zu rücken: Nach Angaben des österreichischen Innenministers Gerhard Karner (ÖVP) will er noch bis Ende laufenden Monats mit seinen Amtskollegen aus Rumänien und Bulgarien, Cătălin Predoiu (PNL) bzw. Atanas Ilkow, in Budapest auf Einladung des ungarischen Innenministers Sándor Pintér, dessen Land zurzeit die EU-Ratspräsidentschaft innehat, zusammentreffen. Der österreichischen Nachrichtenagentur APA bestätigte das Innenministerium in Wien zudem, dass die Schengen-Erweiterung Kernthema des voraussichtlich am 22. November steigenden Treffens in Budapest sein wird, wobei sich das Ressort allerdings auf kein Gesprächsergebnis festlegen wollte. Aus Sicht Wiens sei „Schengen bereits seit dem Frühjahr in Kraft“, so der Verweis auf „Air Schengen“ bzw. die Ende März erfolgte Aufhebung der Grenzkontrollen im Luftverkehr. Auch scheinen die österreichischen Behörden mittlerweile weitgehend zufrieden mit den Entwicklungen beim EU-Außengrenzschutz in der Region zu sein: Es gebe „um 62 Prozent weniger Aufgriffe auf dem Balkan“ und parallel dazu eine starke Abnahme der Aufgriffe an der Ostgrenze Österreichs, während die Abschiebungen nach Rumänien und Bulgarien nach dem Dublin-System gut funktionieren würden, so das Innenministerium in Wien.
Fast zeitgleich hob Österreichs designierter EU-Kommissar für Migration, Magnus Brunner (ÖVP), bei seiner Anhörung im EU-Parlament hervor, sich für einen „vollständigen Schengenraum“ auszusprechen. Man sei „auf gutem Weg, die Vollaufnahme von Rumänien und Bulgarien sicherzustellen“, nachdem in den letzten Wochen und Monaten ein guter Dialog geführt worden sei.