Schnellere Truppenbewegungen an NATO-Südostflanke

Bukarest, Sofia und Athen richten militärischen Mobilitätskorridor ein

Verteidigunsminister Angel Tîlvăr (M.) mit seinen bulgarischen und griechischen Amtskollegen, Atanas Zaprianov (l.) und Nikos Dendias (r.) | Foto: mapn.ro

Washington/Bukarest (ADZ) - Die Verteidigungsminister Rumäniens, Bulgariens und Griechenlands haben am Donnerstag in Washington eine Absichtserklärung über die Schaffung eines Militärkorridors unterzeichnet. Damit sollen gemeinsame Verfahren geschaffen werden, um die derzeitigen bürokratischen Hürden zu einer schnelleren Bewegung von NATO-Soldaten und militärischem Gerät an der südöstlichen Flanke der NATO zu umgehen.

Unterschrieben wurde das Papier am Rande des NATO-Gipfels in Washington. Bereits auf dem Gipfel in Vilnius im Jahr 2023 hatten die Verbündeten beschlossen, neue Verteidigungspläne zu verabschieden und die militärische Anpassung angesichts der russischen Aggression zu beschleunigen.

Das trilaterale Projekt zielt darauf ab, die Transportkorridore zu optimieren, indem Straßen- und Schienenversorgungsrouten zwischen den teilnehmenden Staaten geschaffen, der bürokratische Aufwand in Friedenszeiten verringert und die Effizienz in Not- und Krisensituationen maximiert wird, so das Verteidigungsministerium in Bukarest.

„Die enge Zusammenarbeit mit Bulgarien und Griechenland wird uns in die Lage versetzen, effektiver auf aktuelle und künftige Sicherheitsherausforderungen zu reagieren. Wir bleiben offen für weitere ähnliche Initiativen, die Rumäniens Rolle im Nordatlantischen Bündnis stärken werden“, sagte Ressortchef Angel Tîlvăr. Die griechische Presse meint, der Korridor werde den Stellenwert der Bosporusstraße und die Rolle der Türkei in den logistischen Prozessen der NATO schmälern. Der Publikation Kathimerini zufolge sollen vier strategische Hafenstädte – Thessaloniki und Alexandroupoli in Griechenland, Warna in Bulgarien und Konstanza in Rumänien – und die dazugehörigen Infrastrukturnetze verbunden werden.