Chișinău (ADZ) - Der moldauische Premierminister Dorin Recean hat den Chef der rechtsnationalen AUR, George Simion, als „Teil der Bemühungen“ Russlands „um die Destabilisierung“ seines Landes gebrandmarkt, weswegen die moldauischen Behörden auch ihr 2018 gegen ihn verhängtes Einreiseverbot um weitere fünf Jahre verlängert hätten. Im Gespräch mit dem Sender Pro TV Chișinău sagte Recean, mehrere Institutionen seines Landes hätten übereinstimmend befunden, dass der Chef der ultranationalistischen rumänischen Partei für Moldau einen „Risikofaktor“ darstelle – dieses Fazit habe er mittlerweile auch seinem rumänischen Amtskollegen Marcel Ciolacu (PSD) mitgeteilt.
Letzterer hatte Ende Januar verlautbart, bei den moldauischen und ukrainischen Behörden um Einzelheiten in der Causa Simion ansuchen zu wollen – es müsse eruiert werden, weswegen immerhin bereits zwei Staaten Einreiseverbote gegen den AUR-Chef verhängt hätten, er werde in diesem Sinn mit seinen Amtskollegen Dorin Recean und Denys Schmyhal telefonieren, hatte Ciolacu erklärt.
Simion war nach Angaben der Behörden in Chișinău zunächst wegen mehrerer Randalen im Nachbarland zur unerwünschten Person erklärt worden, doch steht der rumänische Ultranationalist inzwischen auch im Verdacht, Kontakte zu den russischen Geheimdiensten zu pflegen. So hatte der frühere moldauische Verteidigungsminister Anatol Șelaru letztes Jahr eröffnet, dass Simion längst unter Beobachtung des moldauischen Geheimdienstes SIS steht, nachdem er im ukrainischen Czernowitz/Cernăuți mit dem lokalen Agenten des russischen Inlandsgeheimdienstes FSB zusammengetroffen war. Wegen besagten Treffens, das der AUR-Chef hartnäckig bestreitet, war Simion sodann auch in der Ukraine zur Persona non grata erklärt worden.