Bukarest (ADZ) - Präsident Traian Băsescu ist am Montag nach Den Haag zum zweitägigen internationalen Atomgipfel abgereist, auf dem die Staats- und Regierungschefs aus 53 Ländern allerdings primär die Lage in der Ukraine und weniger das Thema der atomaren Abrüstung und der Gefahren des nuklearen Terrorismus erörtern werden.
Denn die allgemeine Sorge über weitere Gebietsansprüche Russlands wächst: So schätzte Staatschef Băsescu am Wochenende auf einer Veranstaltung der ihm nahestehenden „Volksbewegung“, dass die von der Nachbarrepublik Moldau abtrünnige Region Transnistrien zurzeit einen erheblichen Risikofaktor darstelle, zumal der russische Präsident Wladimir Putin „schon eingedenk der Geschichte der russischen Föderation und des russischen Reiches begehrlich nach den Donau-Mündungen blickt“.
Auch der Westen ist wegen einer Verlegung russischer Streitkräfte an die ostukrainische Grenze in Sorge. So sagte NATO-Oberkommandeur Philip Breedlove am Sonntag in Brüssel, die russischen Truppen seien so zahlreich, dass sie eine Bedrohung für die Moldau darstellen könnten. Breedlove zufolge sollte die NATO angesichts dieser Truppenstärke an der ukrainischen Grenze über eigene Truppenverlegungen in Osteuropa nachdenken. Der ukrainische Verteidigungsminister Igor Tenjuch hatte schon vor Tagen gewarnt, dass entlang der Ostgrenze seines Landes rund 60.000 russische Soldaten stehen.