Bukarest (Mediafax/ADZ) - Seit dem gescheiterten Militärputsch in der Türkei vor knapp fünf Wochen verschlechtert sich das Verhältnis der Regierungen in Ankara und Washington zusehends. Dies betrifft auch die Nutzung der NATO-Militärbasis im südtürkischen Incirlik: Dort ist der Betrieb wegen Stromrationierungen und Flugverboten seitens der türkischen Regierung nur noch eingeschränkt möglich. Zudem ist unklar, ob Ankara noch in der Lage ist, die Sicherheit der im Stützpunkt gelagerten Atombomben zu garantieren. Anonyme Quellen aus den Kreisen des US-Militärs berichten nun, dass dieses bereits mit ihrer Verlegung auf die Luftwaffenbasis Deveselu (Kreis Olt) begonnen hat.
Verteidigungsminister Mihnea Motoc sprach am Donnerstag jedoch von unhaltbaren Spekulationen, auf die es daher auch keine offizielle Reaktion seines Ministeriums geben könne. Auch das Außenministerium wies die Mutmaßungen über seinen Pressesprecher umgehend zurück. Das Pentagon in Washington verweigerte ebenfalls eine Stellungnahme: Informationen über Standorte von Nuklearwaffen würden aus Sicherheitsgründen niemals offiziell bestätigt, verlautete es aus dem US-Verteidigungsministerium. Der rumänische Ex-Außenminister Cristian Diaconescu (PMP) wandte sich strikt gegen eine eventuelle Verlegung der Waffen nach Deveselu: Nationales Recht untersage die Stationierung von Nuklearwaffen auf rumänischem Staatsgebiet.