Bukarest/London/Washington (ADZ) - Die Empörung ist groß, nachdem die Staatsanwälte die Ausreisesperre für die Brüder Tristan und Andrew Tate aufgehoben und die beiden Männer sich mit einem Privatflieger nach Florida abgesetzt haben. Auch die Maßnahmen zur Sicherstellung ihres Vermögens wurden aufgehoben, sodass sie nun frei darüber verfügen können. Gegen die Brüder, die die britische und amerikanische Staatsbürgerschaft besitzen, läuft hierzulande ein Strafverfahren unter anderen wegen Verdachts auf Vergewaltigung und Menschenhandel.
Während in Florida Gouverneur Ron DeSantis erklärte, dass die Tates „nicht willkommen“ seien, zeigten sich in Großbritannien mutmaßliche Opfer „schockiert“. Sie bezeichneten die Entscheidung der rumänischen Behörden als „abscheulich und besorgniserregend“, da sie das Verfahren gefährden könnte.
In Rumänien versuchen Politiker derweil, die Vorwürfe zu entkräften, dass die Behörden in ihrer Entscheidung dem Druck aus Kreisen der US-Regierung nachgegeben haben. Darüber hatten auch renommierte Medien wie die Financial Times berichtet. Premierminister Marcel Ciolacu sagte, dass in seinen Kontakten zu den US-Verantwortlichen niemand Druck ausgeübt habe. Er wolle Entscheidungen der Justiz nicht kommentieren, doch die Tate-Brüder stünden ohnehin weiter unter Auflagen. Sie sollten im März zu einem Termin erscheinen – werden sie nicht vorstellig, schreiben die Ermittler sie eben zur internationalen Fahndung aus, stellte der Regierungschef klar.