Bukarest (ADZ) - Der Chef des oppositionellen Ungarnverbands (UDMR), Hunor Kelemen, hat der einheimischen Roma-Minderheit eine bessere politische Vertretung ans Herz gelegt – sofern sie sich künftig effizienter organisiere, werde sie es zweifelsfrei schaffen, zu einer relevanten politischen Kraft hierzulande zu werden, sagte der UDMR-Chef anlässlich des jüngsten Konvents des Verbands „Partida Romilor Pro Europa“. Er wolle keine Polemik in puncto Zahlen lostreten, sei jedoch überzeugt, dass die Roma-Minderheit in Rumänien zahlenmäßig weit größer als jene der Ungarn sei. Für eine gut organisierte Roma-Partei und deren Wählerschaft seien „10 Prozent bei einer Parlamentswahl durchaus machbar“ – man könne nicht umhin, sich zu fragen, „wie und mit wem PSD und PNL letztlich regieren“ würden, sollte eine Roma-Vertretung „zehn Prozent, der UDMR sieben und die Fraktion der Minderheiten weitere sechs Prozent einfahren“, hob der UDMR-Chef in Bezug auf potenzielle Mehrheitsverhältnisse hervor.
Den Angehörigen der Roma-Minderheit, die bei Volksbefragungen aus Gründen der Diskriminierung oft ihre Wurzeln verschweigen, empfahl Kelemen, zu ihrer „Identität, Ethnie, Sprache und Kultur“ zu stehen – nur so würden sie zu einer „erheblichen Kraft“.
Aus sämtlichen Umfragen und soziologischen Studien der letzten Jahre gehe eindeutig hervor, dass hierzulande „sowohl gegen die Roma- als auch gegen die ungarische Minderheit“ diskriminiert werde – zwar aus unterschiedlichen Gründen, jedoch mit den gleichen Folgen. Dieses Misstrauen der Mehrheitsbevölkerung gegenüber Angehörigen der Minderheiten sei „schlichtweg inakzeptabel“ – schließlich seien „wir alle loyale Bürger und Steuerzahler, die zur Entwicklung des Landes beitragen“, so der UDMR-Chef.