Ukrainische Agrartransporte schärfer kontrolliert

Maßnahme soll heimischen Markt vor Preiseinbrüchen schützen

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Bukarest (ADZ) - Ukrainische Agrarlieferungen durch Rumänien sollen zusätzlich abgesichert werden. Laut Landwirtschaftsminister Petre Daea, der sich mit seinem ukrainischen Amtskollegen Mikola Solskyi online austauschte, werden die Transporte an der Grenze versiegelt und während des Transits überwacht. Zudem werde die zuständige Behörde für Lebensmittelsicherheit die Erzeugnisse aus der Ukraine nicht mehr erst am Zielort kontrollieren, sondern bereits am Grenzübergang. Dabei handele es sich um die Entnahme von Proben für Qualitätsprüfungen nach EU-Vorschriften, nachdem in einem anderen EU-Land bei Produktkontrollen zu hohe Pestizidwerte aufgefallen waren, so der rumänische Agrarminister. Er habe Solskyi aufgefordert, schnell Lösungen für die Begrenzung der Getreide- und Ölsaatexporte nach Rumänien zu finden. Die Exporte sollten auf die Transitrouten umgeleitet werden, so Petre Daea. 

Rumänien bleibe allerdings das „einzige Tor für den Import ukrainischer Produkte“ erläuterte er auf einer Pressekonferenz nach der Onlinekonferenz mit dem ukrainischen Minister. 

Auch auf EU-Ebene bahnt sich eine Lösung für die Marktverzerrung durch massive ukrainische Agrarerzeugnisse an: Handelskommissar Valdis Dombrovskis habe laut Daea in einer Videoschalte die von Polen, Ungarn, der Slowakei und Bulgarien einseitig beschlossenen Maßnahmen zur Begrenzung der Importe und teilweise der Durchfahrt als illegal bezeichnet. Die Länder sollten ihre Alleingänge beenden, um die Vorschläge der Kommission umsetzen zu können, nämlich einen Importstopp für Weizen, Mais, Sonnenblumen- und Rapssaaten bis zum 5. Juni. Die Union wolle zudem 100 Millionen Euro für die Entschädigung der betroffenen Landwirte freigeben, hieß es.