Bukarest (Mediafax/dpa) - Gegen Jobbik und die paramilitärische Schutzstaffel, die auf dem Sommercamp in Joseni für Ordnung gesorgt hatte, protestierte am Montag das Zentrum zur Bekämpfung des Antisemitismus in Rumänien und bezeichnete sie als „chauvinistisch, rassistisch und antisemitisch“. Die rumänischen Behörden werden aufgefordert, die bestehenden „antirassistischen und antifaschistischen Gesetze anzuwenden.“ Eine ähnliche Forderung formulierte das Institut zur Erforschung des rumänischen Holocaust „Elie Wiesel“.
Reaktionen gab es auch im letzten Eck des politischen Spektrums. Der neue Interimschef der Großrumänien-Partei (PRM), Gheorghe Funar, forderte, in den von Ungarn bewohnten Kreisen den Ausnahmezustand auszurufen. Das Parlament solle sich in einer außerordentlichen Sitzung mit dem „geheimen Plan Ungarns zum Anschluss Siebenbürgens“ auseinandersetzen. Im Einklang mit dem Programm der PRM müsse der UDMR sofort verboten werden.
Der Vorsitzende des Ungarnverbands (UDMR), Kelemen Hunor, bezeichnete die Ansichten des Jobbik-Chefs als „dümmlich“, aber auch „Dummheiten würden heute in Europa frei zirkulieren“. Die Standpunkte von Traian Băsescu seien zum Teil berechtigt, doch als Staatschef solle er eher über den Parteien stehen und nicht weiter Öl aufs Feuer gießen. Die tatsächlichen führenden Persönlichkeiten Ungarns hätten Băsescu keinen Anlass für eine derartige Reaktion gegeben.