Bukarest (ADZ) – Die Hiobsbotschaften im heimischen Gesundheitswesen nehmen kein Ende: Nachdem in den vergangenen Wochen mehrere Patienten Bluttransfusionen mit falschen Blutgruppen erhielten und daraufhin tagelang zwischen Leben und Tod schwebten, hat das Gesundheitsministerium nun die Zustände in den Blutspendezentren der Krankenhäuser unter die Lupe genommen und am Mittwoch ein weiteres desolates Fazit bekanntgegeben: Insgesamt 142 Transfusionszentren aus 108 staatlichen sowie 34 privaten Hospitälern, darunter renommierte Krankenhäuser aus Bukarest, Klausenburg, Kronstadt und Temeswar, funktionieren offenbar schon seit Jahren ohne jede Zulassung – was de facto ein Drittel aller Blutspendenzentren im Land ausmacht.
Nach Angaben des Sprechers des Gesundheitsressorts, Laurenţiu Colintineanu, ist das Ministerium bereits beim Erstellen eines „Notplans“ für die betroffenen Krankenhäuser, denen eine dreimonatige Frist eingeräumt werden soll, um sich die ausstehenden Zulassungen und Zertifizierungen zu beschaffen. Transfusionszentren, die zum 1. November weiterhin keine Zulassung aufweisen können, sollen geschlossen werden. Laut Mitarbeitern der Bukarester Blutspende-Zentrale sind die fehlenden Zulassungen und Zertifizierungen zumeist auf Geldmangel sowie bürokratische Beweggründe, vereinzelt aber auch auf Apparatur- und/oder Personalmangel zurückzuführen.