Bukarest (ADZ) - Das Freihandelsabkommen zwischen der EU und Kanada (CETA) wird zur Hängepartie. Obwohl Rumänien und Bulgarien sich in zwölfter Stunde mit den kanadischen Unterhändlern über eine zweistufige Aufhebung der Einreisebeschränkungen für ihre Bürger einigen konnten, steht der Freihandelspakt trotzdem auf der Kippe, da die kleine belgische Provinz Wallonie ihn blockiert und die belgische Föderalregierung ohne Zustimmung der Region das Abkommen nicht unterzeichnen darf.
Ihr Land habe hart gearbeitet – mit der EU-Kommission und mit Staaten wie Deutschland, Frankreich, Rumänien und Bulgarien, sagte die sichtlich enttäuschte kanadische Handelsministerin Chrystia Freeland am Freitag. Staatschef Klaus Johannis zeigte sich trotzdem optimistisch in puncto Visumfreiheit für rumänische Bürger: Die Verhandlungen mit den Behörden in Ottawa würden unabhängig des Schicksals des Freihandelsabkommens fortgesetzt, sagte das Staatsoberhaupt der rumänischen Presse.
Die EU wollte noch am Montag über die für Donnerstag geplante Unterzeichnung ihres Freihandelsabkommens mit Kanada entscheiden. So sollten EU-Ratspräsident Donald Tusk am Nachmittag mit EU-Kommissionschef Jean-Claude Juncker in einem Gespräch mit dem belgischen Premier Charles Michel eruieren, ob Belgien dem unterschriftsreifen CETA-Abkommen nun zustimmen kann oder nicht.