Bukarest (ADZ) - Der für September angekündigte außerordentliche Parteitag der PSD, auf dem der Nachfolger des im Frühjahr zurückgetretenen Parteivorsitzenden Marcel Ciolacu gewählt werden soll, naht – entsprechend geht der Wettkampf zwischen Interims-PSD-Chef Sorin Grindeanu und dem früheren Außenminister Titus Corlățean um den Parteivorsitz mittlerweile in die heiße Phase. Medienberichten zufolge konnte sich Senator Corlățean in den letzten Wochen eine Reihe einflussreicher Unterstützer sichern – darunter der bekannteste Kritiker der aktuellen Parteiführung, nämlich der Buzăuer Bürgermeister Constantin Toma, sodann der frühere Regierungs- und PSD-Chef Victor Ponta, Senatsvizepräsident Robert Cazanciuc sowie das Parteiurgestein Ioan Rus, ein Mitbegründer der sogenannten „Klausenburger Gruppe“ bzw. des einst reformorientierteren Flügels der Partei. Sowohl Rus als auch Ponta sollen zurzeit bemüht sein, Corlățean die Unterstützung einer ausschlaggebenden Reihe von PSD-Lokalverbänden zu sichern.
Seinerseits arbeitet auch Sorin Grindeanu emsig daran, durch Verhandlungen mit den PSD-Verbänden und -Verbandschefs im Land möglichst viele von ihnen auf seine Seite zu ziehen. Da Kommunalpolitiker hauptsächlich durch Mittel für ihre Kommunalprojekte zu gewinnen sind, ist Grindeanu diese Tage vor allem bemüht, die von der Koalitionsregierung im Zuge ihrer Sparpakete auf Eis gelegten Investitionen in zahllose Entwicklungsprojekte der Kommunen doch noch locker zu machen – u. a. durch den Boykott der Koalitionssitzungen sowie die immer wieder hinausgezögerte Verabschiedung besagter Maßnahmenpakete.
Wann genau der PSD-Parteitag steigen soll, ist indes nach wie vor unklar – Interimschef Grindeanu weigert sich nämlich, den genauen Termin bekanntzugeben.