Die Hinweistafeln mit gut ausgewählten Fotos der wichtigsten Kronstädter Sehenswürdigkeiten im Bereich der mittelalterlichen Wehranlagen der Stadt sind an mehreren Stellen gut sichtbar aufgestellt um den Stadtbesuchern bei einem Rundgang bei der Orientierung zu helfen (manche enthalten auch eine nachgestellte historische Skizze der Inneren Stadt) und um in einer Zusammenfassung die wichtigsten Daten über ihre Entstehung und Charakteristika zu vermitteln.
Sie sind auch für Touristen aus dem Ausland gedacht, deren Zahl in den nächsten Jahren, so wird es erhofft, stark wachsen soll. Deshalb sind die Erklärungen nicht nur in der Landessprache sondern auch auf Englisch, Deutsch, Französisch, Spanisch und Ungarisch zu lesen.
Leider sind bei zu vielen der deutschen Texte größere oder kleinere Mängel zu beanstanden. Einige Beispiele sollen hier angeführt werden.
Bei den Erklärungen zu dem Katharinentor heißt es: „Der Tor von Ecaterina wurde gebaut, um das Zugang der Einwohner von Scheia in Brasov zu ermöglichen. Weil es am Ende der Straße Caterina ist, bekam den Namen Ecaterina. Im Jahr 1559 wurde der Turm des Tors errichtet. (…) Heute, am restaurierten Turm des Tors, findet regelmäßige Ausstellungen von Kunst und Geschichte statt.“
Beim Weißen Turm heißt es: „Der Turm ist 59m von der Stadtmauer entfernt und kommuniziert mit dem Turm über eine Brücke, welche die Verbindung zwischen Turm und Graftbastei herstellte.“
Über die Promenade entlang der Stadtmauern am Fuße der Zinne heißt es: „Zur Tampa Promenade gehören Überreste der Festung Brasovs (Tuchmacherbastei, Pulverturm, Seilerbastei, Weberbastei) und fungiert seit Ende des 19. Jahrhunderts als Naherholungsgebiet für die Einwohner Brasovs.“
Bei der Lokalisierung des neu benannten Jägerturms tauchen englische Bezeichnungen für die Burggasse und das Schnurgässchen auf: „In seiner Nähe findet man die Upper Castle Street, von wo aus man die Rope Street, die engste Gasse Europas, erreichen kann.“
Am Fuße der Zinne empfängt uns folgende deutsche Begrüßung: „Willkommen an Tâmpa, wo Sie die alten Mauern der Zitadelle von Brasov finden können. Sie wurden restauriert und als Sehenswürdigkeiten vom Herrn Vorsitzender Aristotel Căncescu durch ein Projekt, das im Jahr 2007 begann und vom Landesamt finanziert wurde, betrachtet.“
Außer Grammatikfehler und manchmal unverständlich formulierten Sätzen stört auch das Weglassen der deutschen Bezeichnungen gerade in einem deutschen Text: Kronstadt bleibt ungenannt, die Zinne ebenfalls. Die Graftbastei wird zur „Bastion Graft“, unter der Bezeichnung Zitadelle wird wohl die Innere Stadt gemeint.
Leider ist dem Auftraggeber (der Kreisrat Kronstadt) vorzuwerfen, dass er nicht die richtigen Leute für die deutsche Übersetzung an den Tafeln ausgewählt hat und nicht überprüft hat, was es da zu lesen (aber auch zu fotografieren und weiterzuerzählen) gibt.
Dass es auch viel besser getan werden kann, beweisen die deutschen Texten an den kleineren Infotafeln z.B. beim Katharinentor. Nur sind die nicht in einer so großen Schrift gedruckt und nicht so leicht zu lesen wie die nicht zu übersehenden Tafeln auf blauen Hintergrund mit ihren schönen Fotos und den kurzgefassten Info-Texten. Wir warten, dort wo es der Fall ist, auf die zweite verbesserte Version der deutschen Übersetzungen, weil auch das fürs gute Image Kronstadts und der Kronstädter im deutschsprachigen Raum zählt.