Noch bis zum 24. September gibt das Siebenbürgische Museum Gundelsheim in der Sonderschau unter dem Titel: „Das Wort sie sollen lassen stahn... – Landlerdeportation im Zeichen des Evangeliums“ Einblick in die Kultur und Geschichte der Siebenbürger Landler.
1734 begannen die Habsburger ihre evangelischen Untertanen aus dem sog. Landl und später, bis 1776, aus anderen Teilen Österreichs in ihr Fürstentum Siebenbürgen zwangsumzusiedeln. Während die Habsburger in ihren Erbländern die Rekatholisierung vorantrieben, herrschte in Siebenbürgen seit Mitte des 16. Jahrhunderts religiöse Toleranz, die 1691 durch das „Diploma Leopoldinum“ Kaiser Leopolds I. anerkannt wurde.
Viele der ihres Glaubens wegen Deportierten starben bereits an den Reisestrapazen. Angekommen in Siebenbürgen, wurden die vermeintlichen „Rechtsbrecher“ von ihren siebenbürgischen Glaubensbrüdern argwöhnisch empfangen und nie vollständig integriert.
Dadurch entwickelte sich ein eigenes Gruppenbewusstsein dieser evangelischen, deutschsprachigen Minderheit innerhalb der Minderheit der evangelischen Siebenbürger Sachsen, das sich bis heute in Dialekt und Tracht erhalten hat.
Die Leidens- aber auch Erfolgsgeschichte der Siebenbürger Landler ist eine besondere Facette der europäischen Konfessionsgeschichte in Folge der Reformation.
Die Sonderausstellung ist ein Beitrag des Siebenbürgischen Museums zum Reformationsjubiläum 2017 und wird gefördert durch die Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien.
Hinweise unter http://www.siebenbuergisches-museum.de