Gundelsheim - Der Förderverein des Siebenbürgischen Museums Gundelsheim schenkt dem Museum ein Porträt des wichtigsten Kunstsammlers und Gouverneurs von Siebenbürgen, Samuel von Brukenthal (1721-1803). Das Gemälde wurde vorige Woche vom Vorsitzenden Dr. Bernhard Lasotta MdL an Dr. Irmgard Sedler, Vorsitzende des Museumsvereins, übergeben. Das Gemälde wird nach kleinen Restaurierungsarbeiten voraussichtlich im Herbst 2014 feierlich der Öffentlichkeit präsentiert und danach im Museum für immer ausgestellt werden. Das Porträt des wohl wichtigsten Kunstfreundes Siebenbürgens wurde aus deutschem Privatbesitz für das Siebenbürgische Museum erworben.
Wenn auch der Maler des qualitätvollen Porträts aus der Zeit um 1790 bislang noch unbekannt ist, so ist der Dargestellte gerade für das Siebenbürgische Museum eine Person allergrößter Wichtigkeit: Samuel von Brukenthal stammte aus einer alten in habsburgischer Zeit geadelten, siebenbürgisch-sächsischen Patrizierfamilie.
1765 bis 1774 war er Leiter der Siebenbürgischen Hofkanzlei in Wien, bevor er 1777 habsburgischer Gouverneur Siebenbürgens wurde. Neben seiner beispiellosen politischen Karriere als niederer und zudem protestantischer Adliger am Wiener Hof ist Brukenthal heute vor allem durch seine Liebe zur Kunst und seine wertvolle Gemäldesammlung mit Werken von Jan van Eyck, Tizian und Lucas Cranach bekannt. Diese ca. 1200 Gemälde umfassende Sammlung samt seinem Stadtpalais in Hermannstadt/Sibiu stiftete Brukenthal 1802 testamentarisch der Sächsischen Nationsuniversität. 1817 wurde das Palais als Museum der Öffentlichkeit zugänglich gemacht. Das Brukenthalmuseum gehört damit zu den frühesten öffentlichen Museen und ist sogar die früheste Museumsgründung auf dem Staatsgebiet des heutigen Rumänien. Somit kann Baron Samuel von Brukenthal mit Recht als Stammvater der siebenbürgischen Museen angesehen werden. Als Landesmuseum für Siebenbürgen steht auch das Siebenbürgische Museum Gundelsheim in seiner Tradition.