Allen Unterschieden zum Trotz

Hoghe und Ueno tanzen eine Geschichte der Annäherung

Bukarest – Der „Pas de Deux“, ein Tanz zu zweit, ist Ausdruck von Verbundenheit und Einigkeit in seiner wohl schönsten Form. Raimund Hoghe hat ihn aufgeführt, zusammen mit seinem japanischen Tanzpartner Takashi Ueno. Sie markierten den Abschluss des Internationalen Tanzfestivals „Explore Dance” (Entdecke Tanz), das vom 28. September bis zum 9. November stattfand.

Auf der Bühne im Working Art Space & Production (WASP) zeigten die beiden Tänzer, wie leicht es ist, sich allen Unterschieden zum Trotz an die Hand zu nehmen. Ueno ist groß, geschmeidig, biegsam, Hoghe dagegen klein, mit krummer Wirbelsäule und Buckel. Es geht um den ersten Blick, die erste Geste, den ersten Eindruck und um die Überbrückung von Unterschieden in der ethnischen Zugehörigkeit, Nationalität und Körperlichkeit. Die Frage in der von Hoghe entwickelten und 2011 uraufgeführten Choreografie ist: „Was trennt, was verbindet?“. Erzählt wird eine Geschichte der Annäherung.

In jungen Jahren schrieb Hoghe für die Zeitung „Die Zeit” und war Autor einiger Bücher, die in mehrere Sprachen übersetzt wurden. Von 1980 bis 1990 arbeitete Raimund Hoghe als Dramaturg für das Tanztheater Wuppertal „Pina Bausch”. Seit 1989 entwickelt er eigene Choreografien, für die er vielfach ausgezeichnet wurde. Mit seinen Stücken gastierte er in Europa, Nord- und Südamerika, Asien und Australien. 2008 wurde Hoghe von der Zeitschrift „Tanz” zum besten Tänzer des Jahres ernannt. Er wurde in Wuppertal geboren und lebt heute in Düsseldorf.
„Explore Dance“ präsentierte in Zusammenarbeit mit der „Asocia]ia 4Culture” (Gesellschaft für Kultur) neue, innovative Produktionen aus Rumänien und dem Ausland.