Birthälm – Der Verein Designers Thinkers Makers hat das Projekt „Culture & Cultures. Connecting the Dots“ ins Leben gerufen, eine Initiative, die sich der Aufwertung des kulturellen Erbes im Siebenbürger Hochland widmet, mit Schwerpunkt auf den Dörfern Brithälm/Biertan und Kirchberg/Chirpăr, beide gelegen im Kreis Hermannstadt/Sibiu.
Ziel des Projekts ist es, das wertvolle Kulturerbe der Region hervorzuheben, insbesondere durch die Förderung von UNESCO-Stätten und lokalem Erbe, das der breiten Öffentlichkeit kaum bekannt ist. Eines der Hauptziele des Projekts besteht darin, das Bewusstsein von Touristen und Einheimischen für die Bedeutung des UNESCO-Weltkulturerbes mittels Audioführungen durch Brithälm und Kirchberg zu schärfen. Dazu gehören digitale Informationen, die über QR-Codes zugänglich sind, sowie integrierte Texte, Bilder und Audioführer, die den Wert traditioneller Architektur und lokaler Kultur veranschaulichen.
Das Projekt und die digitale Dorfführung durch Birthälm werden am heutigen Samstag, dem 16. November, anlässlich des Tages des UNESCO-Weltkulturerbes in Rumänien, ab 12 Uhr in der örtlichen Wehrkirche präsentiert. Ein Orgelkonzert von Liv Müller bildet den offiziellen Auftakt der Kulturreise.
„Kultur & Kulturen. Connecting the Dots“ öffnet der breiten Öffentlichkeit die Möglichkeit, sich dem kulturellen Erbe zu nähern und es zu verstehen. Bei der zweisprachigen Audioführung in der Unesco-Stätte Birthälm erfahren Einheimische und Besucher alles Spannende rund um die Zitadelle. Die Audiotour enthält Informationen über die Wehrkirche und die Schwesterkirchen, über das Birthälmer Donarium, eine bronzene Spendeninschrift aus dem 3.-4. Jahrhundert, die als Zeugnis für die Anwesenheit des Christentums auf Lokalebene gilt, über das Ehegefängnis, die Dorfapotheke, die erste ihrer Art im ländlichen Siebenbürgen sowie über örtliche Architektur, Ornamentik, Bräuche, Nachbarschaften, Ethnien und die Multikulturalität des Ortes, ohne die natürliche Landschaft zu vergessen.
Im Rahmen des Projekts „Kultur & Kulturen. Connecting the Dots“ wurden vergangenen Sommer auch eine Reihe von Bildungsinitiativen durchgeführt: eine Architektur-Sommerschule für Studenten, bei der der Schwerpunkt auf Kulturerbe lag, einschließlich praktischer Bildungsaktivitäten zum Thema traditioneller Putz oder Steinmauerwerk. Hinzu kamen zahlreiche Workshops für Kinder aus den angrenzenden Gemeinden, bei denen Erkundungsrouten historischer Denkmäler für Schüler, Familien oder Touristen sowie eine illustrierten Karte der UNESCO-Kirchenburgen in der Region erstellt wurden.
Im Anschluss daran wird im Dezember in der Museumswerkstatt der Schule im Dorf Piscu bei Bukarest, einem Preisträgerprojekt des renommierten Europa Nostra-Preises, die Ausstellung „Vergessene Keramik des siebenbürgischen Hochlandes“ eröffnet, welche die Schönheit und den Wert der Volkskeramik aus Kirchberg in den Vordergrund stellt. Die Ausstellung ist ein erster Schritt in Richtung der Wiederbelebung des Interesses an Aktivitäten im Zusammenhang mit dieser bemerkenswerten Töpferei, ihrer Integration in die lokale Tour und des Vorschlags eines zukünftigen Töpferzentrum, das im lokalen Erbe verwurzelt ist.