Bauunternehmen meldet Insolvenz an – Schulprojekte gestoppt

Verwaltung prüft Neuausschreibung für Lenau-Campus und Aslan-Kolleg

Temeswar (ADZ) – Das Bauunternehmen ILA Vorhaben, verantwortlich für den Bau des neuen Campus des Nikolaus-Lenau-Lyzeums sowie für die Sanierung des Ana-Aslan-Kollegs in Temeswar, hat vorige Woche Insolvenz angemeldet und die Arbeiten gestoppt. Die Stadt sucht nun nach Wegen, die Arbeiten an beiden Projekten fortzusetzen.

Nach Angaben der Stadtverwaltung wird zunächst der aktuelle Baustand erfasst. Anschließend sollen die Arbeiten „so schnell wie möglich“ wieder aufgenommen werden. Zur Diskussion stehen zwei Optionen: Entweder wird ein bautechnisches Gutachten erstellt und werden anschließend die restlichen Arbeiten neu ausgeschrieben, was die Fertigstellung um etwa ein Jahr verzögern würde, oder ein neuer Bauunternehmer übernimmt die Leistungen per Subunternehmervertrag mit dem insolventen Generalunternehmen ILA Vorhaben. Letzteres gilt laut Rathaus als wahrscheinlicher.

Für den Lenau-Campus stehen noch mehrere wesentliche Arbeiten aus, bevor das Projekt abgeschlossen werden kann. Zu den verbleibenden Aufgaben zählen die Fertigstellung der Fassade des Gebäudeteils B, die Installation von Sanitäranlagen sowie von Beleuchtungssystemen. Außerdem müssen die Innenräume vollendet und die Außenflächen gestaltet werden. Dies umfasst unter anderem das Verlegen von PVC-Böden, das Aufbringen eines Tartanbelags im Erdgeschossbereich, die Montage von Granitstufen sowie die Durchführung von Hof- und Wegebauarbeiten. Abschließend ist auch die Möblierung des Campus vorgesehen.

Der zugrundeliegende Vertrag für den Lenau-Campus wurde im Jahr 2019 mit einem Firmenkonsortium geschlossen und hatte ein Auftragsvolumen von über zwölf Millionen Euro. Die ursprünglich geplante Bauzeit betrug zwei Jahre. Im Sommer lag der Baufortschritt jedoch lediglich bei etwa 80 Prozent. Beim Ana-Aslan-Kolleg wurden bisher die Gebäudestruktur sowie der Dachstuhl fertiggestellt. Im Innenbereich wurden die Fußböden entfernt, während die technischen Installationen – insbesondere Heizung, Sanitär und Elektro – bislang ungefähr zur Hälfte ausgeführt sind. Der Vertrag zur Sanierung des zentral gelegenen Gebäudes beläuft sich auf einen Wert von 7,5 Millionen Lei und sieht eine Ausführungsfrist von zwölf Monaten vor.