Bisonreservat wegen fehlender Mittel gestoppt

Neustadt – In einer überraschenden Wendung hat der Kreisrat Maramuresch/Maramureș die Vergabe des Vertrags für die Errichtung eines Bisonreservats in der Gemeinde Băiuț gestoppt. Die Entscheidung, die die Pläne für das umweltfreundliche und touristische Projekt blockiert, wurde aufgrund unzureichender finanzieller Mittel getroffen. Ursprünglich sollte das Projekt, das auf eine Investition von 2,6 Millionen Lei ausgelegt war, einen wichtigen Beitrag zur Wiederansiedlung des Europäischen Bisons (Bison bonasus) in den Wäldern der Maramuresch leisten.

Die Idee, ein Bisonreservat in Băiuț zu schaffen, wurde im Frühjahr des vergangenen Jahres in die Wege geleitet und sollte ausschließlich mit öffentlichen Mitteln aus dem regionalen Haushalt finanziert werden. Der Plan sah vor, auf einem Areal in der Nähe von Leorda eine Anlage zu errichten, die sowohl für den Schutz des Bisons als auch für die Förderung des Tourismus in der Region dienen sollte.

Das Projekt sollte nicht nur den Bisons ein neues Zuhause bieten, sondern auch als touristische Attraktion fungieren. Besucher hätten die Möglichkeit gehabt, die majestätischen Tiere in einer natürlichen Umgebung zu beobachten und dabei die Schönheiten der Maramurescher Natur zu genießen. Geplant waren unter anderem ein Aussichtspunkt, Ruhebereiche und sogar ein Verwaltungsgebäude für das Reservat.

Der Europäische Bison, einst in den Wäldern der Maramuresch heimisch, wurde im 19. Jahrhundert in dieser Region ausgerottet. Der letzte Bison der Region wurde 1852 erschossen. Die Wiederansiedlung dieses beeindruckenden Tieres wäre daher nicht nur ein ökologisches Projekt, sondern auch ein Schritt in die historische Wiederbelebung der Artenvielfalt in der Region. Heute gibt es in Rumänien lediglich fünf Bisonreservate, was das geplante Projekt zu einer wertvollen Ergänzung der nationalen Naturschutzlandschaft gemacht hätte.

Trotz der Bedeutung des Projekts musste der Kreisrat aufgrund finanzieller Engpässe die Vergabe des Vertrags stornieren. Die geplante Summe von 2,6 Millionen Lei (einschließlich Mehrwertsteuer) war für den Kreisrat offenbar zu hoch, um sie im aktuellen Haushalt zu decken. Dies bedeutet, dass die Errichtung des Bisonreservats vorerst auf Eis gelegt wurde – eine enttäuschende Nachricht für Umweltschützer und Tourismusbefürworter gleichermaßen.

Der ursprünglich genehmigte Plan umfasste nicht nur die Schaffung eines sicheren Lebensraums für Bisons, sondern auch die langfristige Entwicklung des Naturtourismus, der in der Maramureș ein immer wichtigerer Wirtschaftszweig wird. Die Region, bekannt für ihre atemberaubenden Wälder, traditionellen Holzarchitekturen und malerischen Landschaften, hätte von einem weiteren touristischen Anziehungspunkt profitieren können.

Trotz der Annullierung des Projekts gibt es noch Hoffnung. Der Kreis Maramuresch ist bekannt für die Schönheit seiner Natur und reiche Geschichte. Viele sehen in der Schaffung von Naturschutzgebieten und der Förderung des Ökotourismus eine Schlüsselstrategie für die nachhaltige Entwicklung der Region. Es bleibt zu hoffen, dass in Zukunft alternative Finanzierungsmöglichkeiten gefunden werden, sei es durch europäische Fördermittel oder private Investoren.