Bitte zur Milonga!

Festival des argentinischen Tangos in Temeswar

Temeswar - „Temeswar Tango Festival Marathon“ betitelt sich das internationale Festival des argentinischen Tangos, dessen dritte Auflage in der Begastadt am 14.-17. Mai über die Bühne geht.

Die schon zu einer schönen Tradition gewordene Veranstaltung wird von der lokalen Schule des argentinischen Tangos „Tango Embrace“ mit Unterstützung durch den Temescher Kreisrat und den Temeswarer Stadtrat organisiert. Im Programm des Festivals stehen tägliche Tanzdemonstrationen, Workshops zum Thema des argentinischen Tangos und selbstverständlich die beliebten Milonga-Unterhaltungen. An dieser dritten Festivalauflage beteiligen sich zahlreiche Berufs- und Amateurtänzer aus Italien, Deutschland, Serbien, Ungarn, Russland, Argentinien, der Slowakei und aus Rumänien.

Mit von der Partie sind auch berühmte Namen aus der Welt des argentinischen Tangos wie die Tänzer Ivan Terrazas und Sara Grdan (Kroatien), Kicsi Csongor und Laura Iaru (Rumänien), als Sondergäste gar das weltberühmte Tänzerpaar Sebastian Jimenez-Maria Ines Bogado aus Argentinien, die Weltmeister der Kategorie Tango Salon 2010. Milongas werden täglich ab 22 Uhr im Wiener Saal, Ady-Endre-Straße Nr. 11 abgehalten. Die Gäste aus dem Ausland bestreiten ebenda  Tanzdemonstrationen auf die Musik von acht Djs aus Rom, Belgrad, Budapest und aus Rumänien.

Im Mittelpunkt des Festivals steht hier die Urform dieses heute weltweit verbreiteten und beliebten Tanzes, des Tango Argentino, der im 19. Jahrhundert am Rio de la Plata (Argentinien) und in Uruguay entstand. Aus dieser ursprünglichen Form - der Tango wurde um 1910 von Reisenden der oberen Schicht von ihren Reisen nach Buenos Aires nach Paris gebracht - entstand darauf der Internationale Tango, der zum Standardtanz wurde. Anfänglich wurde der tango argentino von der oberen Schicht Europas als wild und anstößig betrachtet und dessen Verbreitung gar per Gesetz in Europa verboten.

Hier z.B. ein Tangotanzverbot von 1913 aus Deutschland: „Die sogenannten Wackel- und Schiebetänze und der Tangotanz sind polizeilich verboten. Zuwiderhandlungen werden mit 100 Mark oder Haft bis zu 6 Wochen bestraft.“ Erst 1963 wurde der Tango als Standardtanz in das Welttanzprogramm aufgenommen. In den 90-er Jahren wurde der Tango Argentino zusammen mit seinen verwandten Formen, Milonga und Vals, den lateinamerikanischen Tänzen Salsa, Merengue, Bachata und dem kubanischen Cha-Cha-Cha zum Modetanz.