Cinema Studio: Ein Jahr seit der Wiedereröffnung

Jubiläumsprogramm am ersten Dezemberwochenende

Temeswar – Seit einem Jahr schon gibt es im „Cinema Studio“ Autorenfilme, Festivals und filmische Entdeckungen – ein Ort, der seit Jahrzehnten eine Wiederbelebung erwartete. Nun wird am ersten Dezemberwochenende die Wiedereröffnung dieses Raumes als Kinohaus und –Zentrum gefeiert.

Vom 5. bis 7. Dezember sind Filmfans eingeladen, auf den grünen Sesseln Platz zu nehmen und ein besonderes Jubiläumsprogramm zu genießen: ein Cinekonzert mit elektro-orientalischen Rhythmen, der große Gewinner des Filmfestivals von Venedig, signiert von Jim Jarmusch, zwei rumänische Vorpremieren mit anschließenden Diskussionen mit den Regisseuren sowie ein Tandem mit einem Klassiker und einem aktuellen Film, das die Zuschauer dazu einlädt, einen Blick hinter die Kulissen einer berühmten Filmproduktion zu werfen.

Insgesamt nahmen fast 25.000 Zuschauer an den 450 Filmvorführungen und Veranstaltungen des Studio-Kino-Programms in den ersten zwölf Monaten seines Bestehens teil. Das Studio hat seine Identität als Kunstkino bestätigt und 16 Filmfestivals zu verschiedenen Themen veranstaltet, von französischer, italienischer, portugiesischer oder balkanischer Kinematografie bis hin zu Dokumentar- und Kurzfilmfestivals oder den bereits klassischen „Ceau, Cinema!“, TIFF und Les Films de Cannes.

Die Vielfalt und Qualität des Programms, das sich sowohl an ein breites Publikum als auch an die anspruchsvollsten Kinoliebhaber richtet, wurde auch durch monatliche Reihen ausgeweitet.

Als eines der wenigen Kinos, die für Open-Air-Vorführungen ausgestattet sind, hat das Studio-Kino ein neues Erlebnis mit Filmen auf der Dachterrasse des Gebäudes eingeführt, das sich als großer Erfolg erwiesen hat. Von Anfang Juni bis Ende September versammelten 40 Filmvorführungen unter dem Sternenhimmel über 3100 Zuschauer und waren praktisch jedes Mal ausverkauft.

Der Hub im Obergeschoss des Kinos, der sich der Entwicklung des lokalen audiovisuellen Sektors und der Filmausbildung junger Menschen widmet, war der ideale Ort für solche Programme, die im Rahmen der Filmfestivals im Studio angeboten wurden und vom Projektezentrum finanziert wurden. Neun Schulungsworkshops fanden im Coworking Space statt und behandelten Themen wie Regie und Schnitt, die Erstellung von Kurzfilmen, Filmkritik, Techniken wie Synchronisation oder Stop-Motion, aber auch die Entdeckung der Geheimnisse der Filmschauspielerei. Die Workshops, die sich an junge Menschen aus Temeswar richteten, wurden von Fachleuten aus der Branche geleitet. Außerdem fanden im kleinen Saal des Kinos thematische Konferenzen über Bildung durch Kino oder auch Kulturprogramme statt. Seit Mitte November wurde „Cinema Studio“ in das internationale Netzwerk Europa Cinemas aufgenommen. Das Netzwerk bringt Kinos mit einem Programm auf der Grundlage europäischer Autorenfilme zusammen. Damit schließt sich „Studio“ den Kinos „Victoria“ und „Timiș“ an.

Am Jubiläumswochenende beginnen die Feierlichkeiten am Freitag, dem 5. Dezember, mit dem Cinekonzert „Der Dieb von Bagdad“ vom Duo K not K (früher bekannt als Karpov not Kasparov). Dabei treffen die exotische Atmosphäre und die spannende Handlung des Filmklassikers von 1924 auf orientalische Electro-Beats, die live interpretiert werden.

Am Samstagabend hat das Publikum die Gelegenheit, den neuesten Film des Regisseurs Jim Jarmusch, „Father Mother Sister Bro-ther“, Gewinner des Goldenen Löwen in Venedig 2025, vorab zu entdecken. Das Jubiläumsprogramm wird mit zwei rumänischen Vorpremieren fortgesetzt, die in Anwesenheit der Regisseure gezeigt werden und an die sich Diskussionen mit ihnen anschließen. Am Samstag zeigt „Catane“ – die Komödie von Ioana Mischie – lustige Situationen in einem Dorf, dessen Einwohner alle behaupten, behindert zu sein, um keine Steuern an den Staat zahlen zu müssen. Am Sonntag enthüllt „Fluturi de noapte“ von Andrei Răuțu die Künstlerin Marina Voica zwischen ihrer Rolle auf der Bühne als Star der goldenen Generation der rumänischen Popmusik und ihrer aktuellen Rolle als Großmutter. Nicht zuletzt können passionierte Kinoliebhaber eine kontroverse Geschichte aus der Welt des Films aus zwei verschiedenen Perspektiven verfolgen, und zwar bei den Tandemvorführungen „Last Tango in Paris“ aus dem Jahr 1972 und „Being Maria“ aus dem Jahr 2024.

Alle Details zum Jubiläumsprogramm und zu den Tickets sind von der Webseite cinema-timisoara.ro abrufbar. Weitere Neuigkeiten über das „Cinema Studio“ erfahren Zuschauer auch auf den entsprechenden Facebook- und Instagram-Konten.