Deutsches Sprachdiplom

Schüler des Caragiale-Nationalkollegs und des Goethe-Kollegs in der mündlichen Prüfung

Bukarest - Vergangene Woche begannen für die Schüler des Caragiale-Nationalkollegs und des Goethe-Kollegs die mündlichen Prüfungen für das DSD2 Sprachdiplom. Die Prüfung fand für die Sprachniveaustufen B2 und C1 statt, welche eine kompetente Sprachanwendung nachweisen. Letztere ist als Sprachnachweis für Universitäten in Deutschland notwendig. Die Qualität des Diploms orientiert sich an deutschen Schulabschlüssen und am gemeinsamen europäischen Referenzrahmen für Sprachen. Die Prüfung selbst gliedert sich in vier Teile, bestehend aus Leseverstehen, Hörverstehen, mündliche und schriftliche Kommunikation. Die Aufgaben umfassen dabei Multiple Choice, Zuordnungsaufgaben, schriftliche Textproduktion, Präsentation und Dialog.

Der mündliche Teil, eine 20-minütige Einzelprüfung, gliedert sich wiederum in zwei Teile. Während dieser durfte ich den Prüfern über die Schulter schauen und den Vorträgen der Schüler lauschen. Im ersten Prüfungsteil erhalten die Schüler für ein Thema 20 Minuten Vorbereitungszeit. Das jeweilige Thema ist in sieben Unterpunkte unterteilt, aus welchen die Schüler drei auswählen, um ihr Thema anhand dieser Stichpunkte zu vertiefen. Die Themen sind anspruchsvoll: Globalisierung, Sicherheit oder auch Digitale Medien. Während der Vorbereitungszeit stehen außer einem Wörterbuch keine weiteren Hilfsmittel zur Verfügung. Da ist eine gute Allgemeinbildung klar von Vorteil. Und die können die meisten Schüler vorweisen. Mit guten Argumenten präsentieren sie ihre Themen und philosophieren über die Auswirkungen der Digitalisierung. Im zweiten Teil halten die Schüler eine 5-minütige Präsentation über ein Thema ihrer Wahl, welches sie vorbereiten und, von einer Power-Point-Präsentation unterstützt, vortragen. Im Anschluss stellte der Prüfer – wie auch zum ersten Vortrag – Fragen. Nicht minder anspruchsvoll, denn die Schüler beschäftigten sich mit Fragen wie, ob Prostitution in Rumänien legalisiert werden sollte, mit der Organspende oder inwiefern die rumänische Infrastruktur die Wirtschaft beeinflusst.
Aber die Bewertung erfolgt nicht nur nach den Kriterien Inhalt und Präsentation. Interaktion, Verfügbarkeit sprachlicher Mittel und Korrektheit der Aussprache sowie Grammatik sind weitere Punkte, die in die Bewertung einfließen.

Um das Niveau C1 zu erreichen, muss der Schüler in der Lage sein, seine Position überzeugend zu vertreten und flüssig mit Fragen, Kommentaren und Argumenten umgehen können. Zudem sind ein differenzierter und präziser Wortschatz sowie komplexe Strukturen notwendig. Außerdem sollte der Schüler über ein hohes Maß an grammatischer Korrektheit und eine deutliche Aussprache mit regelrechter Wort-und Satzakzentuierung verfügen. Um eine gute Bewertung zu gewährleisten, sitzen drei Prüfer im Raum. Der Vorsitzende konzentriert sich auf die Kriterien Interaktion und Verfügbarkeit sprachlicher Mittel, der Prüfer legt seinen Fokus auf Inhalt und Präsentation und stellt Fragen. Der Beisitzer übernimmt die Kriterien Grammatik und Aussprache. Im Anschluss an jede Präsentation wird beraten und die Punktezahl verteilt, welche über Bestehen und des jeweiligen Niveaus entscheidet. Und wie bereits angedeutet, konnten die Schüler punkten.