Kronstadt – Am Samstag, dem 25. Oktober, um 17 Uhr, findet im Kunstmuseum Kronstadt/Brașov die Konferenz „Hans Mattis-Teutsch wiederentdecken. Die Geschichte eines visionären Künstlers“ statt. Kunsthistoriker Radu Popica bietet im Rahmen der Veranstaltung einen Einblick in das Leben und Werk des vielseitigen Schöpfers – Bildhauer, Maler, Grafiker, Dichter und Kunsttheoretiker Hans Mattis-Teutsch. Er gilt als eine der herausragenden Persönlichkeiten der europäischen Avantgarde der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts.
Der Kronstädter Künstler zeichnete sich durch eine zutiefst moderne, innovative und humanistische künstlerische Vision aus. Seine Werke wurden in den großen Kunstzentren Europas gezeigt, gemeinsam mit jenen renommierter Künstler wie Franz Marc, Wassily Kandinsky und Constantin Brâncuși. Zudem war er in den avantgardistischen Kreisen Rumäniens, Ungarns und Deutschlands aktiv.
Nach 1948 versuchte er, sich den neuen künstlerischen Realitäten unter dem kommunistischen Regime anzupassen.
Die künstlerische Tätigkeit in Kronstadt vom 15. bis zum 20. Jahrhundert ist ein Forschungsschwerpunkt von Radu Popica. Im Laufe seiner Karriere konzipierte und kuratierte er zahlreiche Ausstellungen, die verschiedene Aspekte der Entwicklung der bildenden Kunst in der Zinnenstadt beleuchten und diese in einen breiteren nationalen wie internationalen kunsthistorischen Kontext stellen. Er veröffentlichte zahlreiche kunsthistorische Kataloge, von denen seine bedeutendste Studie „Das Kunstzentrum Kronstadt von den Anfängen bis zur Gegenwart. Die bildenden Künste (15.–20. Jh.)“ ist. Diese wurde mit dem Preis der Rumänischen Akademie ausgezeichnet.
Die Konferenz über Hans Mattis-Teutsch ist Teil des Projekts „Virtuelles Museum der Kunst unter dem Kommunismus. Perspektiven auf ein umstrittenes Kulturerbe“, das vom Kronstädter Kunstmuseum in Partnerschaft mit dem Institut zur Erforschung der Kommunistischen Verbrechen und der Erinnerung an das Exil Rumäniens (IICCMER) realisiert und vom Nationalen Kulturfond (AFCN) kofinanziert wird.




