Hermannstadt – Verschiedene Kulturen aus aller Welt sind seit letzter Woche an einem Ort in Hermannstadt/Sibiu zu sehen. Das Schätzkästlein am Kleinen Ring präsentierte sich mit der Ausstellung „Die Welt von Peter Connerth“/„Lumea lui Peter Connerth“ in einem prächtigen Kleid. Sie wurde in Anwesenheit des Sammlers Peter Connerth eröffnet, der von seinen vielen Reisen aus Asien, Ozeanien, Afrika, Lateinamerika und Europa zahlreiche Objekte zunächst in die Schweiz mitbrachte.
Diese hat der gebürtige Hermannstädter, der 1961 auswanderte, 2012 und 2015 dem Franz-Binder-Museum übergeben, einem Teil des ASTRA-Museums.
Die dokumentarische Ausstellung macht sowohl das Interesse an der materiellen Kultur der in aller Welt besuchten Gemeinschaften als auch seinen Wunsch deutlich, Augenblicke des Alltags festzuhalten und mit nach Hause zu bringen. Der Sammler habe Freude daran, diese Gegenstände zusammenzutragen, so Mirela Crețu, Direktorin der Abteilung für Pavillonmuseen und Kulturerbe-Management in ihrer Einleitung: „Sammelt der Sammler das, was ihn selbst ausmacht oder die Welt, die er kennen gelernt hat? Was wird dem Museum übergeben: Ist es eine Sammlung aus Objekten, aus Erinnerungen, aus Gedanken?“ Vermutlich ein bisschen von allem, denn neben der dem ASTRA-Museum übergebenen Sammlung von über 550 Objekten, 140 Büchern sowie rund 3000 Dias und Fotografien entstand auch ein Ausstellungskatalog, der die Sammlung mit Interviews um die persönlichen Erinnerungen Connerths ergänzt. In gewisser Weise schließe sich ein Kreis, so Crețu, schon dadurch, dass er und seine Objekte „heimkehrten“.
Ich war eigentlich nie ein Sammler, so Peter Connerth in seiner Rede: „Ich bin gereist, weil ich neugierig war. Ich wollte sehen, wie es anderswo ist. Wie leben die Menschen anderswo?“ Das habe ihn interessiert. Im Zentrum habe für ihn immer die Begegnung mit den Menschen gestanden. Die Tatsache, dass man sich gegenseitig nach dem Leben des anderen frage, bedeute, den anderen zu erkennen und sich gegenseitig als Mensch wahrzunehmen. Überall hätten Menschen die gleichen Gedanken, Gefühle und Wünsche. Er habe vor allem zeigen wollen, dass es keine Völker gebe, die keine Kultur hätten. Die jeweilige Kultur müsse entdeckt werden, man müsse mit den Menschen in Dialog treten. Er habe großes Glück gehabt, so Connerth, dass er überall auf der Welt interessante Menschen habe treffen dürfen. Auch hätten ihm die Menschen auf seinen Reisen viel Vertrauen entgegengebracht.
So haben alle Besucher von heute und auch in Zukunft die Möglichkeit, in diese visuelle, gedankliche Welt Connerths zu reisen und an ihr teilzuhaben. Die Ausstellung kann bis zum 31. Mai 2026 im Schatzkästlein am Kleinen Ring besucht werden.





