Hermannstadt/Klausenburg/Großwardein – 14 Kultstätten aus allen Landesteilen Rumäniens, die Dobrudscha und ihr Ashkenazy-Tempel der Altstadt vom Schwarzmeerhafen Konstanza leider noch immer ausgenommen, halten Samstag, am 19. Oktober, teilweise bis spät in den Abend hinein ihre Türen zu freier Besichtigung auf und setzen Sukkot, dem jüdischen Laubhüttenfest in Erinnerung an das Pilgern zum Tempel von Jerusalem in alttestamentarischer Zeit, ein Zeichen durch die „Lange Nacht der Synagogen“. Und die meisten daran beteiligten Orte sind sehr leicht zu merken, unter ihnen auch Klausenburg/Cluj-Napoca und Hermannstadt/Sibiu, da in beiden Städten ab 19 Uhr kostenloser Eintritt in die jeweilige Synagoge gilt. Ein Unterschied zwischen ihnen besteht nur in der Öffnungsdauer, weil die Synagoge in der Horea-Straße zwischen Kleinem Somesch und Hauptbahnhof zwei Stunden später als ihr beinah gleich altes Hermannstädter Pendant schließt, dessen Hausherren sich bereits um 22 Uhr Feierabend gönnen. Anspruchsvoller gestaltet sich das Programm von Großwardein/Oradea und seinen drei Synagogen, wovon zwei ab 14 Uhr acht Stunden lang auf Besucher vorbereitet sein werden. Die Große Orthodoxe Synagoge von innen zu Gesicht bekommt wahrscheinlich nur, wer sich der Führung um 19.30 Uhr anschließt, die vor der Neologen Zionistischen Synagoge beginnt und in der zur Zwischenkriegszeit des 20. Jahrhunderts gebauten Aachvas-Rein-Synagoge endet, wo um 20.30 Uhr ein Konzert der Flöten-Klasse der Kunst-Fakultät der städtischen Universität den Abend ausklingen lässt. Auch wird um 18.30 Uhr Künstlerin Cecilia Hausmann in der Neologen Zionistischen Synagoge, mit ihren 1000 Sitzplätzen drittgrößte in Europa, einen Vortrag über Großwardeins jüdische Friedhöfe gehalten haben, nachdem eine interaktive und enzyklopädische Ausstellung um 18 Uhr ebenda eröffnet worden sein wird. Die von derselben Synagoge startende und genauso zu ihr zurückkehrende Stadtführung um 16 Uhr setzt einen Schwerpunkt auf das Ullmann-Palais.