Kronstadt – Im Zeitalter des Computers sind eher Videospiele und Zeichentrickfilme gefragt und weniger traditionelle Kinderspiele. Diese sollen aber nicht in Vergessenheit geraten, sondern unter den Kindern, in Kindergärten und Schulen, wie auch von den Eltern gefördert werden. Dieses ist das Ziel eines Projekts der Kreisbibliothek Kronstadt/Braşov „George Bariţiu“, das den Titel „Kronstadt, Hauptstadt der traditionellen Spiele“ trägt. Es wird mit rund 65.200 Lei finanziert von den Regierungen Norwegens, Islands, des Fürstentums Liechtenstein sowie von der Regierung Rumäniens über ein EU-Programm, das die kulturelle Vielfalt unterstützt. Am Freitag, den 2. Oktober, trafen rund 400 Kinder und ihre Betreuer beim Coresi Shopping Resort ein, um da alte Kinderspiele zu erlernen und zu spielen. Es handelt sich um bekanntere Spiele wie „Blinde Kuh“ aber auch um andere, die (fast) vergessen sind und die nun vom Projektleiter, dem Kronstädter Historiker Alexandru Stănescu, vorgestellt und erklärt wurden.
Solche Spiele, wie „La Stobor“, „Halea-Malea“, „Tzicul“, wurden in Mannschaften gespielt und trainierten gewisse Fähigkeiten, wobei manchmal auch alte Sprüche dazu gelernt werden mussten. Die Veranstalter nahmen auch Bräuche und Spiele der Ungarn und Siebenbürger Sachsen auf – als Beweis der kulturellen und ethnischen Vielfalt und auch um hervorzuheben, dass Kinderspiele ein sehr einfaches und direktes Mittel zur Verständigung zwischen verschiedenen Ethnien sein können. Als ungarisches Spiel wurde das „Hahnschießen“ bezeichnet, ein Brauch der aus Apaţa stammt; als sächsisches Spiel – das Werfen von Ringen auf ein Ziel dargestellt durch einen senkrecht aufgerichteten Stab. Außer Spielen wurden auch Workshops eingerichtet, wo die Kinder Stoffpuppen, Fingerpuppen und andere Spielsachen herstellen oder zeichnen und malen konnten. Vorgestellt wurde auch die Webseite www.capitalajocurilor.ro , wo unter anderem, die Spielregeln dieser Spiele nachgelesen werden können.