Bukarest – Eine Großexplosion hat am Freitagmorgen mehrere Wohnungen eines achtstöckigen Wohnblocks auf der Straße Petre Ispirescu des 5. Bukarester Bezirks zerstört. Die Behörden haben unverzüglich den Roten Einsatzplan aktiviert, zitierte das Nachrichtenportal G4Media.ro offizielle Quellen. Das Inspektorat für Notfallsituationen hat mehrere Einsatzeinheiten aktiviert, darunter 130 Gendarmen, sowie zwei Hundeeinheiten zur Opfersuche zwischen den Trümmern und eine Drohne, die Echtzeitbilder zwecks Identifizierung des Gefahrenpotentials und möglicher Opfer übertragen hat. Der Bevölkerung wurde über RO-Alert-Nachrichten empfohlen, den Bereich zu meiden und den Anweisungen der Behörden zu folgen.
Die Explosion hat zahlreiche Fenster der anliegenden Wohnblocks zerstört, eben-falls auch die Fenster des benachbarten „Dimitrie Bolintineanu“-Lyzeums. Unter den Schülern gab es keine Opfer, die Schule wurde evakuiert. Sie wird nächste Woche wahrscheinlich geschlossen bleiben, erklärte der Bukarester Präfekt Andrei Nistor, zitiert von Agerpres.
Infolge der Explosion sind drei Personen verstorben, weitere 13 Personen, darun-ter auch zwei Minderjährige, wurden in Krankenhäuser eingeliefert. Eine 78-jährige Frau und ein 56-jähriger Mann wurden mit schweren Brandwunden ins Bagdasar-Notfallkrankenhaus gebracht, weitere sechs Personen, darunter auch ein Brandopfer, ins Universitätskrankenhaus. Von den drei Personen, die ins Floreasca-Krankenhaus eingeliefert wurden, unterging ein 63-jähriger Mann eine Operation wegen zahlreichen Verletzungen am Schädel und im Brustbereich. Die Minderjährigen wurden ins „Grigore Alexandrescu“-Kinderkrankenhaus eingeliefert, wobei nur einer derzeit im stabilen Stadium sei.
Grund der Explosion soll eine Gasleitung gewesen sein. Die Nachbarn hätten sich beim Gaslieferanten bereits am Vortag über starken Gasgeruch beklagt.
Der Bukarester Interimsbürgermeister Stelian Bujduveanu erklärte, dass für die beeinträchtigten Familien (rund 100 evakuierte Personen) Sozialwohnungen zur Verfügung gestellt werden sollen.
Die öffentliche Verkehrsgesellschaft STB hat alternative Verkehrsruten für mehrere Verkehrsmittel festgelegt (Straßenbahnlinie 32, Buslinien 129, 226, 484 und 232).