Reschitza – Der Katastrophenschutz ISU „Semenic“ Karasch-Severin hat in diesen Tagen seine Halbjahresbilanz 2025 vorgestellt. Als „besonders besorgniserregend“ bezeichnete ISU-Kommandant Oberstleutnant Ionel Petru Tilca die „ungewöhnlich hohe Zahl von Feuerwehreinsätzen“, die seine militarisierte Einheit 2025 bereits fahren musste. Ob spontan entzündet oder gelegt (was nach wie vor weitgehend dahingestellt bleibt, jedenfalls sind die Ursachen kaum geklärt), es brannten Feuerherde immer wieder und immer häufiger im Banater Bergland und die Landschaft ist stark in Mitleidenschaft gezogen. Fast viereinhalbtausend Hektar Wald und Wiesen sind binnen sechs Monaten abgefackelt worden.
515 Mal musste der Katastrophenschutz wegen Feueralarms ausrücken. In ihrer überwiegenden Mehrheit handelte es sich jeweils um „Vegetations- und unkontrollierte Brände“, wie Tilca es formulierte. Die meisten Feuerwehreinsätze, 294, gab es im trockenen März 2025. Die größten betroffenen Flächen befinden sich auf dem Verwaltungsgebiet von Reschitza, gefolgt von der flächengrößten Gemeinde Rumäniens, Corne-reva (deren drei Dutzend Weiler über eine Fläche von der Ausdehnung von Bukarest verstreut sind) und im Großraum um Forotic, im südwestlichen Karpatenvorland.
Der am schwierigsten zu löschende Brand war im ersten Halbjahr 2025 im Umfeld der Gemeinde Berzasca inmitten des Donaudurchbruchs beim Eisernen Tor, wegen des kaum zugänglichen gebirgigen Geländes. Dort mussten zwei Löschhubschrauber des Generalinspektorats der Luftstreitkräfte zu Hilfe gerufen werden. 265 Hektar sind zu Asche geworden, vorwiegend Wald im Raum des rumänisch-serbischen grenzüberschreitenden Naturreservats Eisernes Tor-Djerdapp.
Insgesamt 15 Personen konnten vom Katastrophenschutz, der gemeinsam mit der Polizei nach Brandstiftern suchte, identifiziert werden. Alle wurden an Ort und Stelle mit Geldstrafen belegt. Kommandant Tilca wollte nicht kommentieren, ob Geldstrafen ausreichend abschreckend wirken, um Brandstiftern im Banater Bergland das Handwerk zu legen...
Hingegen unterstrich Oberstleutnant Tilca, dass „es bereits einen Repetitionsmodus“ gäbe, im Vergleich zu den Vorjahren, was die Brandstiftung bzw. Brandhäufigkeit betrifft: „Im Raum Reschitza wurden bei Bränden über 279 Hektar 30 Einsätze gefahren, in Cornereva bei Brandherden auf 260 Hektar und in Forotic bei 335 Hektar je sieben Einsätze. Das heißt andererseits, dass die Brände großflächig ausgebrochen oder gelegt waren! Oder, wahrscheinlicher, dass sie uns sehr spät gemeldet wurden.“
Der Brandherd von Berzasca, im Juni, zerstörte 265,5 Hektar, vor allem Forste. Um ihn zu löschen, mussten die beiden Helikopter pro Tag mindestens je 20 Wasserabwürfe tätigen. Zum Glück war dort die Donau zum Wiederauftanken nahe und es waren keine weiten Flüge nötig.
Nach wie vor sei es für den Katastrophenschutz schwierig, mit den sehr spät gemeldeten Bränden zurechtzukommen. Das habe auch mit der örtlichen Mentalität zu tun: für die Bergbauern des Banater Berglands sei ein Vegetationsbrand „Normalität“, weil man hier seit Generationen alljährlich im Frühjahr und im Herbst die Heuwiesen zur „Säuberung“ abgefackelt hat. Entsprechend nachlässig gehe man auch mit den gelegten Bränden um, die zum „Alltäglichen“ gehören. Meist appelliere man an die Feuerwehr erst, wenn Häuser oder Wirtschaftsbauten in Gefahr geraten.