Reschitza - Die traditionelle Deutsche Kulturdekade im Banater Bergland – 23. Auflage vom 4. bis zum 13. Oktober – wird an diesem Sonntag abgeschlossen. Ein deutsches Hochamt zelebriert der gebürtige Sathmarschwabe Pfarrer Dr. Anton Joseph Ilk (Linz, Österreich) um 10 Uhr in der Reschitzaer römisch-katholischen Pfarrkirche „Maria Schnee“. Um 11.30 Uhr, in der Reschitzaer Tietz-Bibliothek, wird im Rahmen des internationalen Symposiums „Deutsche Sprache und Kultur im Banater Bergland“, heuer unterstützt vom Adalbert-Stifter-Institut des Landes Oberösterreich, ein Handbuch über die Banater Berglanddeutschen vorgestellt. Herausgeber dieses im Banatul-Montan-Verlag Reschitza 2013 herausgebrachten Bandes sind Waldemar Günter König, Karl Ludwig Lupşiasca und Erwin Josef Ţigla. Das Buch bringt umfassende und grundlegende Informationen über die Geschichte, Kultur, Brauchtum und Traditionen der deutschen Minderheit im Banater Bergland. Bekanntlich geht deren Ursprung auf die deutschsprachigen Ansiedler, die sich in der Zeit der Habsburger hier Ende des 18. und Anfang des 19. Jahrhunderts niedergelassen hatten.
Die Gründer – ihre Sprache ist den bairisch-österreichischen Mundarten zuzurechnen – kamen aus dem steirischen und oberösterreichischen Salzkammergut, darauf siedelten sich Tiroler, Zipser aus Oberungarn, Siedlergruppen aus Böhmen und aus Bayern an. Als erstes wurde Bokschan 1719 angesiedelt, als letzte die Ortschaft Weidenthal 1828.
Repräsentiert werden die Banater Berglanddeutschen, drittgrößte Minderheit unter 29 Ethnien im Kreis Karasch-Severin, seit Januar 1990 vom DFBB mit derzeit elf Lokalforen, die größten sind die Foren Reschitza und Steierdorf-Anina.
Zum Abschluss der Veranstaltungsreihe werden alle Teilnehmer auch noch zu einem Musikevent eingeladen: Am kommenden Samstag, um 18.30 Uhr, bietet der bekannte aus dem Banat gebürtige Organist Franz Metz (München) in der Maria-Schnee-Pfarrkirche ein Orgelkonzert. Im Programm u.a. Werke von Franz Liszt, Richard Wagner, Johann Sebastian Bach, Johann Michael Haydn, Anton Bruckner, Alfred Mendelssohn und Richard Oschanitzky.