Temeswar – Die Bewohner der Stadt Temeswar/Timișoara sollten sich in den kommenden Wintermonaten auf höhere Rechnungen für Wärme und Warmwasser einstellen. Dies, nachdem der Temeswarer Kommunalrat am Dienstag mit den Stimmen der USR-Fraktion und eines AUR-Abgeordneten beschlossen hat, die Subventionen für die vom kommunalen Fernwärmeunternehmen „Colterm“ gelieferte Heizenergie zu kürzen. Die Stadträte der PSD und PNL stimmten gegen die Maßnahme und warnten vor den Folgen für die Bevölkerung.
Die Entscheidung sieht vor, dass die Subvention pro Megawattstunde von bisher rund 6 Lei auf 4,50 Lei gesenkt wird. Damit reduziert sich der Zuschuss der Stadt auf 381,42 Lei pro Megawattstunde, während der Abrechnungspreis für die Verbraucher auf 466,19 Lei pro Megawattstunde steigt, jeweils ohne Mehrwertsteuer. Nach Angaben der Verwaltung bedeutet dies für ein Einzimmerapartment zwischen November und März eine monatliche Mehrbelastung von rund 116 Lei. Bei zwei Zimmern steigen die Kosten um etwa 169 Lei, bei drei Zimmern um etwa 232 Lei.
Der Temeswarer Vizebürgermeister Ruben Lațcău erklärte, die Stadt könne die bisherigen Summen nicht dauerhaft tragen. Bis September seien bereits rund 160 Millionen Lei aus dem Haushalt für Energie aufgewendet worden, und bis Jahresende könne der Betrag auf 200 Millionen anwachsen. Es sei daher notwendig, die Abhängigkeit von Subventionen zu verringern und gleichzeitig Investitionen in die Modernisierung des Fernwärmenetzes voranzutreiben.
Kritik kam von der Opposition, die vor allem auf die angespannte Lage bei „Colterm“ verwies. Stadträtin Roxana Iliescu warf der Stadtführung vor, die Schulden des Unternehmens innerhalb von drei Jahren von 350 auf 700 Millionen Lei verdoppelt zu haben. Sie erinnerte zudem an die hohen Strafen wegen nicht bezahlter CO2-Zertifikate und daran, dass der Fernwärmelieferant in den vergangenen Jahren nicht einmal die gesetzlich vorgeschriebenen Mindesttemperaturen habe liefern können.
Die Stadtverwaltung betonte, dass die Maßnahme Teil einer langfristigen Strategie sei, die Ausgaben des Haushalts zu senken und die Mittel stärker in Investitionen zu lenken, um die Qualität der Versorgung in Zukunft zu sichern.