Kanalisation für Wolfsberg

Wolfsberg – Unter den 33 Finanzierungsverträgen, die jüngst vom Ministerium für Entwicklung, Öffentliche Arbeiten und Verwaltung mit diversen Kommunen Rumäniens unterzeichnet wurden (Gesamtwert der Investitionen: 443 Millionen Lei), ist auch der Finanzierungsvertrag für die Kanalisierung und Inbetriebnahme der Kläranlage von Wolfsberg in Banater Bergland. Dafür sind im Nationalen Investmentprogramm „Anghel Saligny“ (das über das Ministerium für Investment und EU-Programme läuft) 10,703 Millionen Lei für die Gemeinde Weidenthal/Brebu Nou vorgesehen, mit denen das Vorhaben im eingemeindeten Wolfsberg/Gărâna gestemmt werden soll.

Laut Bürgermeister Iosif Bordea (zusammen mit seinem Vater und seinem Bruder der Inhaber des am Rand von Temeswar angesiedelten Fleischverarbeitungsunternehmens „Agil“) und seinem Vize Zlatomir Maletici ist die Kanalisierung „für uns ein sehr wichtiges Vorhaben, weil wir anlässlich dieser Investition auch die bereits vorhandene Kläranlage – die bisher ungenutzt ist – in Betrieb setzen können.“

Weidenthal/Wolfsberg – bis zur Wende lebten in den beiden Deutschböhmenortschaften rund 2000 Einwohner – ist heute mit weniger als 200 Einwohnern eine der bevölkerungsärmsten Gemeinden Rumäniens und wird immer wieder zitiert als Ortschaft, für die der Erhalt einer Administration vor Ort (anstatt einer Eingemeindung in einer größeren Gemeinde) reinster Verwaltungsluxus ist. Nichtdestotrotz schwillt in Wahlperioden die Einwohnerzahl durch die Registrierung zeitweiliger Bewohner (rum. „flotanți“) immer wieder stark (bis zur Verdoppelung und mehr) an, die hier gemeldet werden, um als Wahlvolk für Amtsgeile (oder sonstwie Interessierte) genutzt zu werden.

Zur Stunde wird auf der Wolfswiese, auf dem Gemeindegebiet von Wolfsberg, zum 29. Mal das „größte internationale Jazzfestival Ost- und Mittelosteuropas“ (so die Eigenwerbung) ausgetragen.