Reschitza – Bei aller zweideutigen Haltung der Obersten PSD-Führung zu den anstehenden Entlassungen im riesigen staatlichen Verwaltungsapparat Rumäniens (1,32 Millionen gutbezahlte Verwaltungsbeamte bei einer Landesbevölkerung von weniger als 19 Millionen Einwohnern) übt sich der Kreisratsvorsitzende von Karasch-Severin, Silviu Hurduzeu (PSD) im Seiltanzen. Er weigert sich, über Entlassungen im Kreisrat – dem Arbeitgeber des Banater Berglands mit den meisten Arbeitnehmern, über sechstausend – zu sprechen.
Sollte es trotzdem zu Entlassungen kommen (müssen), dann wolle er keine vornehmen, wenn vorher nicht mittels einer Prüfung eine Art Eignungstest vorgenommen wird. Ließ Hurduzeu jüngst durchblicken. Die Reform der öffentlichen Verwaltung auf Kommunalebene – auf welche die Regierung Bolojan drängt und wegen der die Regierungsfraktionen in Dauerfehde mit der PSD liegen, die auch eine Reform, als Lippenkenntnis, will, aber sie mit hunderten Aber gespickt hat. Inzwischen wird mit viel Konsequenz auf der Stelle getreten.
Da der Druck von „Oben“ fehlt, fühlt sich in Reschitza niemand bemüßigt, ernsthafte Überlegungen betreffs der Konkretisierung einer Verwaltungsreform im Banater Bergland anzustellen. Geschweige denn, an Entlassungen in der öffentlichen Verwaltung oder an Verwaltungsoptimierung durch Verschlankung des „Apparats“ zu denken. Erst soll die Regierung den dazu nötigen klaren Gesetzesrahmen liefern – denkt man offensichtlich und gelegentlich öffentlich in Reschitza.
In genau diesem Sinn äußerte sich jüngst der Kreisratspräsident Silviu Hurduzeu (PSD): „Wir wissen noch nicht mit Bestimmtheit, was die vieldiskutierte Personalreduzierung in der öffentlichen Verwaltung bedeutet. Wie sie sich konkretisiert. Ob nun zehn oder 20 Prozent der Angestellten entlassen werden müssen. Ob es sich nur um bereits besetzte Posten oder im Organigramm festgeschriebene, aber unbesetzt gebliebene Posten handelt, die zu streichen sind. Oder ob man das ganze mit einer Lohnkürzung abtun kann und jeder seine Angestelltenzahl unangetastet lässt. Kurzum: momentan wissen wir gar nichts Konkretes!“
Jedenfalls seien die Gerüchte aus der Luft gegriffen, dass es beim Kreisrat Karasch-Severin bereits eine „Schwarze Liste“ der zu Entlassenden gäbe. Sobald es eine gesetzliche Grundlage für Postenreduzierungen geben wird, werde man in Reschitza jeden einzelnen Beamten prüfen und aufgrund seiner Eignung entscheiden, ob man ihn weiter beschäftige oder ob er entlassen wird, versicherte Hurduzeu. „Wenn von drei Posten zwei verbleiben sollten, werden alle drei Beamten sich einer Prüfung oder einem Wettbewerb stellen müssen und die zwei Besten bleiben. Soweit ich weiß, wird es dazu auch einen Leitfaden geben, eine Art von Anwendungsnormen, und ich sehe darin eine anwendbare Lösung. Aber natürlich lassen sich auch andere Lösungen finden, wenn es nötig sein sollte. Sicher gibt es auch die Möglichkeit, dass einige der Angestellten freiwillig gehen, sofern sie vielleicht irgendwo eine vergleichbare oder gar besser bezahlte Arbeitsstelle gefunden haben, und es gibt auch die Möglichkeit der Rente. Aber das sind Einzelentscheidungen. Sicher ist: eine `Schwarze Liste` gibt es beim Kreisrat nicht.“