Kinderheime schrittweise abgeschafft

Kreisrat Hermannstadt richtet Wohngruppenhäuser für über 150 Kinder ein

Hermannstadt - Acht Finanzierungsanträge auf Zuwendung von nicht rückzahlbaren EU-Mitteln für die Einrichtung von neun Wohngruppenhäusern und vier Tageszentren für Kinder und Jugendliche haben der Kreisrat Hermannstadt/Sibiu und der ihm untergeordnete Dienst für Sozialassistenz und Kinderschutz neulich über das Operationelle Regionale Programm (POR) 2014-2020 eingegeben.

Die Wohngruppenhäuser stellen eine soziale Schutzmaßnahme dar, in deren Rahmen eine Anzahl von höchstens zwölf Kindern in einem Haus inmitten der Gemeinschaft leben, in dem sie ihre Fähigkeiten für ein selbstbestimmtes Leben entfalten können und in das Leben des Haushaltes sowie jenes der Gemeinschaft eingebunden werden.

„Durch die Umsetzung dieser Projekte beabsichtigt der Kreisrat Hermannstadt eine möglichst gute und harmonische Entwicklung der über 150 Kinder in den derzeitigen Kinderheimen, die in einem Umfeld aufwachsen sollen, das jenem einer Familie möglichst nahe kommt. Seit einiger Zeit setzen wir wichtige Schritte zur Modernisierung der Dienstleistungen der Sozialassistenz und des Kinderschutzes um, sodass wir qualitativ hochwertige Leistungen anbieten und allen europäischen Anforderungen gerecht werden können. Der Eingabe der Finanzierungsanträge folgt ihre Auswertung und ich bin zuversichtlich, dass wir Förderverträge für all diese Projekte unterzeichnen werden, deren Gesamtwert sich auf über 35 Millionen Lei beläuft“, so die Kreisratsvorsitzende Daniela Cîmpean.

Mit den vorgenannten Vorhaben wird der Kreisrat insgesamt vier Kinderheime umgestalten, in denen derzeit über 150 Kinder betreut werden. Für die Kinder in Winsberg/Orlat werden zwei Gebäude (eines davon ein Duplexhaus) errichtet, in denen drei Wohngruppen betrieben werden. Ein weiteres Gebäude wird saniert, modernisiert und ausgestattet und seine Tätigkeit als Tageszentrum entfalten. Die Investition hier beläuft sich auf rund 8,3 Millionen Lei mit Mehrwertsteuer.

Ein weiteres Projekt im Wert von 8,4 Millionen Lei mit Mehrwertsteuer betrifft das Kinderheim für Kinder mit Behinderungen in Rothenturm/Turnu Ro{u, wo zwei Wohngruppenhäuser und ein weiteres Gebäude für das Rehabilitationszen-trum gebaut werden. Auch die Kinder mit Behinderungen im Hermannstädter Heim „Prichindelul“ werden nach der Umgestaltung und dem Ausbau eines bestehenden Gebäudes über zwei Wohngruppenhäuser verfügen, wobei das Rehabilitationszentrum hier in einem sanierten Altbau untergebracht wird. Das Projekt finanziert der Kreisrat mit etwas über 9,5 Millionen Lei mit Mehrwertsteuer.

Nicht zuletzt werden für die Kinder im Hermannstädter Kinderheim „Gulliver“ mit knapp 8,8 Millionen Lei zwei weitere Wohngruppenhäuser eingerichtet, eines davon in einem Neubau und das zweite in einem renovierten Altbau.

Im Rahmen des Dienstes für Sozialassistenz und Kinderschutz werden in Hermannstadt derzeit vier Wohngruppenhäuser betrieben, die Anfang des Jahres ihre Tätigkeit im Dienstleistungskomplex für Kinder mit Behinderungen „Speranța“ aufgenommen haben, 35 Kinder beherbergen und ihnen ebenda die notwendigen Rehabilitationsleistungen bieten.