Konzert zur Erfüllung des fünften Synagogen-Vierteljahrhunderts

Ohne seine Synagoge wäre Hermannstadt kulturell deutlich ärmer. Foto: Klaus Philippi

Hermannstadt – 1899 wurde sie ihrer Bestimmung übergeben, und am 5. Dezember gleichen Jahres bescheinigte eine Nachfolge-Zeitung des bis 1861 selbstständig editierten „Siebenbürger Boten“ Baumeister Franz Szalay, die Synagoge von Hermannstadt/Sibiu „mit viel gutem Geschmack und extrem solide“ errichtet zu haben. In der Tat kann kein anderer Altbau der Salzgasse/Constitu]iei es mit dem neogotischen Kulturgut auf halber Strecke zwischen der katholischen Ursulinenkirche und dem Bahnhofsplatz aufnehmen. Jüdische Gebetshandlungen finden darin zwar schon seit längeren Jahren nicht mehr statt, dafür aber gelegentlich Konzerte säkularen und religiösen Inhalts. Letzteres gilt besonders für Sonntag, den 25. August, wenn die US-amerikanischen Spitzenprofis Jake Shulman-Ment (Violine), Francesca Ter-Berg (Violoncello) und nicht zuletzt Jeremiah Lockwood (Gitarre) abends um 19 Uhr das 125. Jubiläum der Hermannstädter Synagoge mit Klezmer-Klangfarben wie anno dazumal ausmalen und ihren Festauftritt um jiddische Weisen und Sprechgesänge anreichern. Filmmusik-Komponistin Francesca Ter-Berg wird im Trio mit ihrem auch als Forscher reisenden Mitspieler Jeremiah Lockwood, dessen Großmutter aus der Ortschaft Valea lui Mihai/Érmihályfalva im Kreis Bihor nahe an der Grenze zu Ungarn stammt, und mit Ausnahme-Geiger Jake Shulman-Ment, der vor 20 Jahren in Rumänien studiert hat, ohne Zweifel ein außergewöhnlich in Erinnerung bleibendes Konzert bestreiten. Es genießt freundliche Förderung des Departements für Interethnische Beziehungen (DRI) am Generalsekretariat der Regierung Rumäniens und lädt Zuhörer bei freiem Eintritt ein.