Temeswar (ADZ) – Die Regierung hat am Mittwoch beschlossen, das Nutzungsrecht für das im 18. Jahrhundert vom österreichischen Militär errichtete Gebäude der Temeswarer Stadtkommandantur dem Ministerium für Kultur und Nationale Identität zu gewähren, damit dieses in dem stark sanierungsbedürftigen Bau das Nationale Museum der Antikommunistischen Revolution von Dezember 1989 errichtet. Somit verliert das längst von dort ausgezogene Verteidigungsministerium sein bisheriges Nutzungsrecht, aber auch der Temescher Kreisrat und der Stadtrat von Temeswar geben ihre bisherigen Wünsche auf, selbst ein Temeswarer Museum der 1989er Revolution einzurichten.
Wie der Temescher Kreisrat mitteilte, sei die Regierung zum Schluss gekommen, dass die Kreis- und Kommunalbehörden von diesem Vorhaben überfordert seien und das Kulturministerium geeigneter sei, das stark verzögerte Projekt umzusetzen. Die Fachleute des Kulturministeriums hätten bereits das Gebäude am Freiheitsplatz/Piaţa Libertăţii begutachtet und festgestellt, dass es von der Größe und der Architektur dem Zweck eines Revolutionsmuseums entspricht. Es soll nun saniert und eingerichtet werden, einen Teil der Finanzierung könnte die Entwicklungsbank des Europarates übernehmen. Der Kreisrat, der dieses Projekt selbst verwirklichen wollte, schließe sich dem Fazit der Regierung an, bestehe jedoch darauf, dass das Revolutionsmuseum mehr als nur eine Sammlung von Fotografien anbietet. Es solle von den neuen Technologien profitieren und einmalig in Rumänien sein. Man werde deshalb eng mit dem Kulturministerium zusammenarbeiten, versicherte der Temescher Kreisratsvorsitzende Călin Dobra.
Wie am Mittwoch die Temeswarer Presse berichtete, soll die gute Nachricht direkt von der Premierministerin Viorica Dăncilă nach Temeswar gebracht werden. Die Regierungschefin dürfte am Freitag Temeswar und Arad besuchen, ihr Programm stand noch nicht fest. Jedoch werde sie sich an der PSD-Großkundgebung in Jassy/Iaşi nicht beteiligen, hieß es ferner.