Neuer, alter Nationalfeiertag vorgeschlagen

Temeswar - Die bekannte Temeswarer Gesellschaft „Timişoara“ möchte den 10. Mai, den alten Nationalfeiertag des Königreichs Rumänien, wieder als Nationalfeiertag eingeführt und gefeiert sehen. Laut einer Initiative dieser Gesellschaft, zu deren Unterstützung man eine Online-Unterschriftensammlung gestartet hat, soll dieser vom kommunistischen Regime abgeschaffte und verbotene Feiertag als zusätzlicher Nationalfeiertag Rumäniens wieder eingeführt werden. „Rumänien gehört zu den wenigen Ländern dieser Welt, die die Erringung ihrer Unabhängigkeit nicht feiern“. So die Begründung ihrer neuen Initiative in einer öffentlichen Erklärung der Gesellschaft „Timisoara“. Es wäre u. a. eine Geste der Selbstachtung und eine Wiedergutmachung der geschichtlichen Wahrheit. 

Dieses Datum erinnert an drei wichtige historische Ereignisse: Am 10. Mai 1866 legte Prinz Karl von Hohenzollern-Sigmaringen, als Carol I. Fürst von Rumänien in die Geschichte eingegangen, den Eid vor dem rumänischen Parlament ab. Am 10. Mai 1877 erklärte Carol I. von Rumänien die Unabhängigkeit Rumäniens. Der 10. Mai 1881 ist das Datum, da Carol I. zum König von Rumänien gekrönt wurde und das Land zum Rang eines Königreichs erhoben wurde. Das weitere historische Umfeld dieser Ereignisse: Bekanntlich wurde Alexandru Ioan Cuza 1859 sowohl zum Fürsten der Moldau als auch der Walachei gewählt. Am 8. Dezember 1861 proklamierte Alexandru Ioan Cuza die Bildung des Fürstentums Rumänien aus den vorgenannten Fürstentümern, die 1862 auch formal vereinigt wurden. Bukarest wurde Hauptstadt. Am 23. Februar 1866 zwang die sogenannte „monströse Koalition“ aus konservativen und radikalen Liberalen Fürst Cuza abzudanken. Fürst von Rumänien wurde der deutsche Prinz Karl aus dem Hause Hohenzollern-Sigmaringen, seine Nachkommen sollten als Könige Rumäniens bis 1947 herrschen.