Rote-Hand-Skulptur auf der Theresienbastei

Die Skulptur des in Temeswar wirkenden Künstlers Bogdan Rață zieht alle Blicke auf sich. Foto: Zoltán Pázmány

Temeswar – „The Middle Way“ betitelt sich die Skulptur des Bildhauers Bogdan Rață, die seit knapp drei Tagen auf der Theresienbastei in Temeswar/Timi{oara gesehen werden kann. Das Anbringen des Werks wurde vom Nationalmuseum des Banats in Zusammenarbeit mit der Herczeg-Stiftung und der Stiftung der Geschichts- und Archäologie-Gesellschaft im Banat ermöglicht.

Autofahrer und Passanten staunten nicht schlecht, als sie beim Nach-Oben-Schauen eine riesengroße, rote Hand auf dem C-Körper der Theresienbastei erblickten. Im Sozialnetzwerk „Facebook“ äußerten sich viele Bürger sehr kritisch über das Werk oder man machte sich einfach lustig darüber, doch das ist keine Neuigkeit für viele Temeswarer, die sich gern jeder Neuigkeit gegenüber unzufrieden zeigen. Das Werk aus Kunstharz ist etwa vier Meter hoch und kann von Weitem gesichtet werden. „The Middle Way“ wurde erstmals im Rahmen des Programms „Moving Monuments“ (Kurator: Cosmin Nasui) bei der Independents Liverpool Biennial 2014 vorgestellt. Zu diesem Zweck konnte die Skulptur bis 2016 vor der St. George´s Hall auf der Museumsinsel in Liverpool (Europäische Kulturhauptstadt 2008) bewundert werden. 2016 wurde das Werk nach Neustadt/Baia Mare, der Geburtsstadt des internationalen Künstlers, gebracht. Ein Jahr später wanderte das Werk nach Cascais, Portugal, wo es vor dem Rathaus ausgestellt wurde. 2018 stand es dann vor der Casa da Música in Porto, im September 2018 wurde das Werk nach Kiew, in die Ukraine gebracht. Im Jahr darauf konnte es in den Städten Mykolajiv und Dnipro, ebenfalls in der Ukraine, bewundert werden, aller-dings wurde es damals in der Farbe Blau gestrichen.
Im Herbst 2021 kehrte das Werk nach Temeswar zurück, wo ihm der Künstler zusammen mit Schülern des Kunstlyzeums wieder seine ursprüngliche rote Farbe verpasste. „Das Anbringen von ´The Middle Way´ auf der Theresienbastei in Temeswar, auf Einladung des Nationalmuseums, unterstreicht den Gedanken der Einheit in der Multikulturalität der Stadt, wobei die Skulptur zu einem Pin wird, der den städtischen Raum und den Platz vor dem Museum kennzeichnet, in direktem Verhältnis zu den anderen Städten und Institutionen in Europa, in denen das Werk vorher ausgestellt worden ist“, sagt der Bildhauer Bogdan Rață.

Der 39-jährige Bildhauer Dr. Bogdan Rață ist Dozent an der Temeswarer Kunstfakultät und Mitbegründer der Kunsthalle Bega. Er beteiligte sich im Laufe der Jahre an mehreren Kunstbiennalen im In- und Ausland, und stellte u.a. in der Slag Gallery New York oder in der Farideh-Cadot-Galerie in Paris aus.