Sanierung von Altbauten im Visier Neues Image auch für Altes Rathaus

Temeswar – Nach mehreren nicht recht geglückten Initiativen zur Sanierung der Altbauten in der Bega-Stadt, hat sich nun die Temeswarer Stadtverwaltung, um sicher zu gehen, entschlossen, wertvolle Bauten in den verschiedenen historischen Stadtvierteln reihum und mit Geldern aus dem Stadthaushalt zu restaurieren. Über 600.000 Euro will es sich die Kommunalverwaltung in den nächsten zwei Jahren kosten lassen, um zunächst die Sanierung der baufälligsten historischen Bauten angehen zu können. Im Blickpunkt stehen vorerst Bauten aus dem Stadtpatrimonium bzw. aus den historischen Stadtvierteln Trajansplatz, Josefstadt, einige auch aus dem historischen Stadtkern. In der Stadtmitte ist u.a. die Sanierung des Altbaus Vasile-Alecsandri-Straße 1 sowie des Alten Rathauses am Freiheitsplatz geplant.

Das Alte Rathaus, im Volksmund stets nur Stadthaus genannt, gilt als eines der wichtigsten Stadtsymbole aus der Kaiserzeit. Der Grundstein zu diesem Gebäude, das in der k.u.k. Zeit den ehemaligen Parade- oder Prinz-Eugen-Platz dominierte und heute die architektonische Hauptattraktion des erneuerten Freiheitsplatzes abgibt, wurde schon 1731 gelegt. 1781 wurde es das Rathaus der Königlichen Freistadt Temeswar. 1782 wurde das Rathaus von Josef Aigner umgebaut, 1853 erhielt es die heute existierende Fassade im eklektischen Stil mit klassizistischen Elementen, typisch für die Mitte des 19. Jahrhunderts. Auf dem Vordergiebel ist das alte Stadtwappen und das Stadtsiegel, das die deutsche Gemeinde 1718 erhalten hatte, zu sehen. Neben dem Haupteingang befindet sich nach wie vor eine der in Temeswar heute raren Überbleibsel der Türkenzeit: Eine Platte mit einer türkischen Inschrift, die das türkische Bad erwähnt.