Reschitza – Ion Simeon Purec, UNPR-Senator und Ex-PSD-Vizebürgermeister von Reschitza/Reşiţa, der bisher nur durch die Penetranz auffiel, mit der er seinen Sohn Sebastian erst zum Chef der Kreisbehörde für Umweltschutz (APM) und bald darauf zum Vizepräfekten des Banater Berglands binnen einem halben Jahr über Strippenziehen im Bukarest beförderte (ADZ berichtete), nahm am Wochenende an der Einweihung eines neuen Sitzes der UNPR-Karasch-Severin und an der anschließenden Pressekonferenz teil. Hier entschlüpfte ihm eine Bemerkung, die ihm anschließend heftige Dementis der UNPR einbrachte: „Angesichts seiner Probleme mit der Justiz würde es sich schicken, dass Premier Victor Ponta zurücktritt. Und Gabriel Oprea stünde der Posten des Premierministers gar nicht schlecht an.“
Es half wenig, dass Purec seinen Sentenzen die Bemerkung vorangestellt hatte, dass dies seine ganz persönlichen Meinungen seien und dass diese nicht mit der Parteiführung abgestimmt sind. Mehr noch, die UNPR-Führung habe bisher keinerlei öffentliche Stellung zu diesen Fragen bezogen. Durch die online-Plattformen ging daraufhin der erwartete Sturm von Dementis, anscheinend von der Parteispitze initiiert, in denen das „eigenwillige Vorgehen des Herrn Senators Purec“ verurteilt und geradegerückt wurde im Sinne der Parteilinie und der Aussage von UNPR-Chef und Vizepremier Gabriel Oprea, dass die UNPR hinter ihrem Koalitionspartner stehe und Ponta nach wie vor als Regierungschef unterstütze.
Purec hingegen sagte auf der ominösen Pressekonferenz im Klartext: „Für das Bild Rumäniens in der Welt glaube ich, dass ein Schritt zurück seitens des als Angeklagter vor die Justiz zitierten Premierministers Ponta günstig wäre. Denn er ist der erste Premierminister eines EU-Staates, der in Ausübung seines Amtes vor Gericht steht. Ich habe persönlich nichts gegen den Premier, aber angesichts der Tatsache, dass er auch die PSD-Führung aufgab, scheint mir, dass er Entscheidungen auf Partei- und Staatsebene getroffen hat, die direkt auf ihn zugeschnitten sind. Eine davon ist jene, dass es in der PSD einen Beschluss gibt, der Mitglieder, die mit dem Gesetz im Konflikt stehen, ausschließt. Ich denke, wenn er vorausgesehen hätte, was ihm bevorsteht, hätte er seinen solchen Beschluss nicht durchgeboxt.“ Auch seitens der Parteimitglieder bestehe ein hoher Druck auf Ponta, nur dass die PSD zu sehr an der Regierung hänge, um den Druck effektiv werden zu lassen. Niemand garantiere der PSD, dass der nächste Premierminister aus ihren Reihen komme. „Aber Ponta müsste endlich den Schritt zurück machen!“ Und Purecs eigener Parteichef, UNPR-Präsident, Vier-Sterne-General und Vizepremier Gabriel Oprea, sei wohl der geeignetste, Ponta zu ersetzen.